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Weinkenner werden Teil 1 – Gute Weine finden

Weinkenner werden Teil 1 – Gute Weine finden
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Wer sich mit Wein auskennt, geniesst nicht nur Ehrfurcht von anderen – vor allem bereitet er sich selbst viel Genuss. Um Weinkenner zu werden, muss man zuerst einmal wissen, wo es die guten Weine gibt.

Was denken Sie: Was macht einen Weinkenner aus? Weiss er Bescheid über alle Anbaugebiete dieser Welt, kann er auch noch die hintergründigsten Aromen herausschmecken und benennen? Hat er nur sündhaft teure Top-Gewächse der edelsten Weingüter im Keller?

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Die Bandbreite von Weinkennern ist gross: Die einen kennen sich mit den grossen Namen der Weinwelt aus. Unter ihnen findet man auch diejenigen, die sich besonders rare und gefragte Topweine als Geldanlage in die Keller legen. Oder aber solche, denen es weniger auf Geschmack als auf die Berühmtheit des Weingutes ankommt – man nennt sie auch hämisch „Etikettentrinker.“

Andere haben sich in ihr Lieblingsland oder ihre Lieblingsregion tief hineingetrunken, kennen jedes noch so kleine Weingut dort und sind mit jedem örtlichen Winzer per Du. Dann gibt es die geschulten Edelzungen, die jeden Wein bis in den Nachhall in seine geschmacklichen Einzelteile zerlegen können. Viele von ihnen haben eine Ausbildung als Weinakademiker oder Sommelier absolviert. Oder einfach nur sehr, sehr viel geübt.

Langes Üben klingt nicht nach Spass? Kann es aber sein! Schliesslich geht es um eine der schönsten Nebensachen der Welt: Wein trinken.

Wer gerne in die Welt der schönen Weine eintauchen will, fängt am besten mit einer wichtigen Frage an: Wo bekommt man die richtig guten Tropfen überhaupt her?

Tipp 1: Mal woanders als im Supermarkt kaufen

Besuchen Sie verschiedene Weingüter
Besuchen Sie verschiedene Weingüter

Fast drei Viertel aller Weine werden in Deutschland im Supermarkt oder Discounter gekauft – und auch in den meisten anderen Ländern sieht es nicht deutlich anders aus. Zwar haben immer mehr Supermärkte auch eine Premiumwein-Abteilung, der Grossteil der Weine im Handel sind aber für den alltäglichen und auch möglichst baldigen Konsum gemacht.

Und obwohl hier die grossen Mengen über die Ladentheken gehen, zeigt das Sortiment doch nur einen kleinen Ausschnitt von dem, was in der Welt der Weine alles zu haben ist. Da bietet es sich an, stattdessen auch einmal eine Weinhandlung zu besuchen. Hier gibt es schöne Entdeckungen zu machen, und bei Bedarf auch noch fachkundige Beratung.

Doch die Zahl der Weinfachgeschäfte schrumpft jedes Jahr. An ihre Stelle treten mehr und mehr Online-Weinhändler, die sich aufgrund ihrer Reichweite auch ein vielfältigeres Sortiment als so mancher kleine Laden leisten können. In der Regel bieten sie neben Weinbeschreibungen auch Suchfunktionen an, mit denen man z. B. gezielt nach Weinen aus einer bestimmten Region oder einen bestimmten Weinstil suchen kann.

Tipp 2: Weinprobe beim Winzer buchen

Wer in der Nähe eines Weinbaugebietes wohnt, hat eigentlich keine Ausrede dafür, ein oder mehrere Weingüter zu besuchen und dort eine Weinprobe zu buchen. Zur Verkostung mit kundigen Beschreibungen vom Winzer selbst bekommt man meist auch noch eine Kellerführung dazu und lernt dabei etwas über den Anbau und die Herstellung.

Wer davor Wein hauptsächlich im Supermarkt gekauft hat, wird überrascht sein, wie gross die Unterschiede allein zwischen verschiedenen Weinen eines einzelnen Weingutes sein können. Und wenn man schon einmal da ist, sollte man sich vor allem auch auf die hochklassigeren Weine einlassen – auch wenn man natürlich vom Winzer direkt auch einen guten Schoppenwein aus der Literflasche bekommt. Aber allein dafür ist man nicht den Weg zum Weingut angetreten.

Tipp 3: Urlaub in Weinregionen machen

Wer nicht das Glück hat, Weingüter direkt vor der Haustür vorzufinden, kann sich bei der nächsten Urlaubsplanung an den Weinregionen im In- und Ausland orientieren. Denn der Weintourismus boomt allerorten. Vielleicht fängt man mit einem nicht so weit entfernten Ziel im Inland an.

Und wenn man daran Gefallen gefunden hat, geht die nächste Reise vielleicht auch einmal etwas weiter weg. Denn in fast jedem Anbaugebiet finden sich Angebote für Gästezimmer im Weingut, Weintouren durch die Region und Jahres-Kalender mit Wein-Events.

Tipp 4: Auch mal mehr als 5 Euro pro Flasche ausgeben

Für viele Weinkäufer spielt der Preis eine tragende Rolle – der Grossteil der in Deutschland verkauften Flaschen kostet weniger als fünf Euro – die meisten sogar deutlich weniger. Wer sich aber vorgenommen hat, die Weinwelt zu erkunden, sollte sich nicht davor scheuen, auch einmal etwas tiefer in die Tasche zu greifen.

Das soll natürlich nun kein Aufruf dazu sein, nur noch Château-Weine ab 200 Euro aufwärts zu kaufen. Aber wer sich zuerst einmal Schritt für Schritt an das Preis-Segment bis 10 Euro und dann vielleicht bis 20 Euro herantastet, wird auch sicher schon einen gewaltigen Unterschied feststellen. Oder, um auf eine der Eingangsfragen zurück zu kommen: Selbst die Profis trinken nicht nur Premier Cru und Grosses Gewächs.

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Und um eine andere Frage vorweg zu nehmen: Ist Wein grundsätzlich besser, je teurer er ist? Nein, der Preis alleine kann natürlich nicht Auskunft über die Güte geben oder gar darüber, ob er dem Käufer besser schmecken wird als ein günstigerer Wein. Sicher ist nur: Für 2,99 Euro bekommt man eher keinen aussergewöhnlichen Wein.

Die Serie „Wie wird man Weinkenner?“ umfasst vier Teile.
Es folgen:
Teil 2: Wie man verkostet
Teil 3: Welches Zubehör sinnvoll ist
Teil 4: Wie man Neuentdeckungen macht

Über die Autorin

Alice Gundlach arbeitet seit 2005 als Journalistin, seit 2011 ist sie freie Autorin mit den Schwerpunkten Wein und Food. Davor schrieb sie schon als angestellte Redakteurin regelmässig über Weinthemen.

Sie ist spezialisiert auf die Weinregionen Deutschlands und Italiens.

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