Qualitätswein
Der Begriff Qualitätswein spielt in der Klassifizierung deutscher Weinerzeugnisse eine wichtige Rolle. Bei der Bezeichnung handelt es sich um eine hierarchische Stufe in der qualitativen Einordnung eines Weines. Einfache Qualitätsweine finden sich im nationalen Klassement an der zweiten Stelle wieder. Über ihnen angeordnet ist der Qualitätswein mit Prädikat, der inzwischen gemeinhin nur noch als Prädikatswein bezeichnet wird. Sechs verschiedene Erzeugnisse gehören zu dieser Stufe, worunter sich neben dem Kabinett, der Spätlese, der Auslese, der Beerenauslese und der Trockenbeerenauslese auch der Eiswein befindet.
Hinter dem Prädikatswein und dem Qualitätswein ohne Prädikat ist der Landwein eingeordnet. Hier sind die Anforderungen etwas geringer, was jedoch nicht immer einen direkten Rückschluss auf die Qualität des Weines zulässt. An vierter Stelle ist der Tafelwein angeordnet. Die nationale Klassifizierung ist mit diesen Erzeugnissen abgeschlossen.
Die korrekte Bezeichnung für einen Qualitätswein ohne Prädikat ist „Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete“ (amtliches Kürzel: QbA). Aus dieser Betitelung wird auch schon ersichtlich, dass es manchen Anbaugebieten vorenthalten ist Qualitätsweine zu keltern. So gibt es in Deutschland verschiedene Weingebiete, die sich mit der Erzeugung von Landweinen und Tafelweinen begnügen müssen.
Der herkömmliche Qualitätswein grenzt sich in einem wesentlichen Punkt vom Prädikatswein ab. So ist die Chapatlisation bei einem Wein mit Prädikat in jedem Fall verboten, während sie beim Qualitätswein ein gerne gesehenes Mittel ist, um den Alkoholgehalt zu erhöhen. Bei diesem Vorgang wird vor und während des Gärungsprozesses Zucker in den Most gegeben, der im Anschluss in Alkohol umgewandelt wird. Im Falle eines Prädikatswein ist der Zuckeranteil der Beeren selbst für diesen Vorgang verantwortlich.
Aber auch der Qualitätswein muss verschiedene Kriterien erfüllen, um die amtliche Prüfungsnummer zu erhalten, die ihm seine Zugehörigkeit zu dieser Güteklasse garantiert. So ist die Einhaltung eines Mindestmostgewichts essentiell, das Rückschlüsse über die Qualität der Trauben zulässt. Die tatsächliche Höhe dieser Mindestanforderung orientiert sich am jeweiligen Erzeugnis. Ausserdem muss ein Nachweis über die Herkunft des Weines gegeben sein. Dabei spielt es eine übergeordnete Rolle, aus welchen Anbaubereichen die Lese kommt.
Neben vielen weiteren Richtlinien, die sich an der Art des Anbaus, der Lese und dem Ausbau orientieren, steht eine professionelle Degustation im Vordergrund. In einem sensorischen Test wird der qualitative Standard des Weines beurteilt. Die Einordnung in die nationale Klassifizierung wird in Österreich nach demselben Muster betrieben. Die einzelnen Anforderungen an bestimmte Weine einer Güteklasse weichen jedoch geringfügig von den deutschen Bestimmungen ab.
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