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Riesling

Riesling
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Allgemeines

Mit rund 40.000 Hektaren Anbaufläche weltweit zählt der Riesling zwar nicht zur quantitativen Spitze der Rebsorten, dafür ist seine Qualität umso höher einzuschätzen. Daher wird er mittlerweile weltweit angebaut, von Asien, Australien und Neuseeland über Südafrika, Süd- und Nordamerika.

Die klassische Rieslingnation jedoch ist Deutschland. Hier stehen knapp 23.000 Hektar in Ertrag. Nirgendwo sonst weist die Sorte eine breitere Aromen- und Geschmacksvielfalt auf. Die Palette reicht vom leichten Mosel-Riesling, mit teilweise weniger als 9 Prozent Alkohol, über spritzige, frische Rieslinge aus Rheinhessen und von der Nahe, kräftigen, feinen Rheingauern bis hin zu vollduftigen, fülligen Pfälzern, erdigen Franken und Württembergern bis hin zu edelsüssen Weinen.   

Der Riesling ist widerstandsfähig und robust wie kaum eine andere Sorte, gleichzeitig stellt er die höchsten Ansprüche an die Lage. Er benötigt viel Zeit und ausreichend Wärme im Spätherbst bis er sich optimal entwickelt. Häufig wird er in Mitteleuropa erst zwischen Anfang Oktober und Mitte November gelesen. Leicht erwärmbare Gesteinsböden wie Schiefer liebt die Sorte besonders. Ideal für den Anbau sind Steillagen mit einem steinigen Boden, der die Wärme speichern kann.

Erstaunliche Aromenvielfalt

Je nach Lage, Erntequalität und Geschmacksrichtung bietet die Sorte eine enorme Bandbreite von Fruchtaromen, bei trockenen Gewächsen etwa von Äpfel- und Zitrusanklängen, zum Beispiel Grapefruit, über Birnen, Pfirsiche und Aprikosen. Bei halbtrockenen und edelsüssen Weinen können sich dazu noch Noten von Ananas, Mirabellen, Mandarine, Feigen, Datteln, Quitte, Rosinen und andere Trockenfrüchte, Stachelbeeren, Brombeeren, Melone, speziell Honigmelone, schwarze Johannisbeeren, Passionsfrucht oder Maracuja entwickeln. 

Doch es sind nicht nur die fruchtigen Noten, die den Riesling so beliebt machen. In vielen Weinen sind Anklänge von Minze, Zitronenmelisse und Zimt, sogar Kastanie, Mandeln, Walnuss oder Haselnuss, Honig und Marzipan, Karamell, Rosenholz, Heu, Wildkräuter und blumige Nuancen enthalten. Dazu sind mineralische Noten, besonders Schieferduft, aber auch Feuerstein und Kiesel, manchmal selbst zarte Räuchernoten vorhanden. Im Alter weist der Wein eine weitere charakteristische Note auf, die allgemein als Petrolton bezeichnet wird. Ein Aroma, das von Liebhabern gereifter Weine überaus geschätzt wird. Charakteristisch für den Riesling ist auch seine oft prägnante Säure.

Unklare Herkunft

Heute neigt man dazu, dass der Riesling eine Variation einer germanischen Wildrebe mit dem Namen Vitis Vinifera Varsylvestris ist. Andere meinen dagegen, dass vor rund 2.000 Jahren bereits Plinius die Sorte kannte. Auch der Ursprung des Namens bleibt unklar. Eventuell stammt er aus dem 15. Jahrhundert und könnte von Rusling (Rus = dunkles Holz), edles Reis oder reissender Säure abgeleitet sein.

Die ersten urkundlichen Erwähnungen gab es im Rheingau und an der Mosel und stammen aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert waren fast alle besseren Weinbergslagen mit dem Riesling bepflanzt. Die anspruchsvolleren Weintrinker in der ganzen Welt rissen sich um die Gewächse von der Mosel und aus dem Rheingau. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war Riesling aus Deutschland teurer als die grössten Rotweine Frankreichs.

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