Toll, es gibt etwas zu feiern. Also lasst die Korken knallen, die Gläser hochheben und anstossen. Doch mit was? Worin fühlen sich Sekt, Champagner und Co bis zum Ende ihrer Bestimmung am besten aufgehoben?
Auf einen Blick: Die bekanntesten Schaumweingläser
Was war es doch früher einfach. Da fehlten in kaum einem Haushalt oder Büro breite, flache Sektschalen, die man möglichst rasch leeren musste, damit sich der Schaum, oder vornehm Mousseux, und die schönen aufsteigenden Bläschen, Perlage, nicht so rasch verflüchtigten.
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Wer dagegen heute als Schaumwein-Kenner seine Freunde zu einer munteren Probe einladen will, muss beinahe schon einen eigenen Gläserschrank besitzen. Sozusagen für jeden Champagner-Typ ein eigenes Glas. Da freut sich natürlich die Glasindustrie und sicher haben alle Varianten auch ihre Berechtigung.
Wer aber entweder zu wenig Platz hat oder nicht regelmässig verschiedene Schaumweine geniesst, kann sich auch mit einer Glasform begnügen. Aber bitte nicht mit der alten Sektschale. Durch die breite und sich nicht nach oben hin verjüngende Form verfliegen auch die Aromen schneller. Einzige Ausnahme sind sehr ausgeprägt fruchtige Schaumweine mit deutlicher Restsüsse, deren intensiver Duft sich nicht so schnell verflüchtigt. Ein lieblicher Asti mit Zitroneneis in einer Schale serviert, das passt einfach.
Erstaunliche Glastipps
Machen wir es erst einmal modern-traditionell. Ob nun Gläser von Riedel, Schott Zwiesel, Nachtmann, WMF oder der Serie Leonardo, wichtig ist vor allem, dass man ein Champagnerglas oder einen Sektkelch nimmt. Denn gute Schaumweingläser laufen zum Boden hin im Allgemeinen etwas spitzer zusammen und haben dort einen Moussierpunkt, von wo aus die Kohlensäure in feinen Bläschen aufsteigen kann.
Für höherwertige Schaumweine aller Art empfiehlt sich das Champagnerglas, auch als Tulpenglas bekannt, das sich über dem spitzen Boden deutlich weitet, damit sich die feinen Aromen besser entfalten können, und sich am Glasrand verjüngt, damit die Aromen gebündelt die Nase verwöhnen können. Alice Paillard von Champagne Bruno Paillard etwa empfiehlt für eine Verkostung ein breites Tulpenglas, da hier die Aromen besser wahrgenommen werden können als in einem schmaleren Tulpenglas, wie man es oft in der Gastronomie antrifft. Für einfachere Qualitäten kann man auf ein schmales und meist günstigeres Sektglas ausweichen.
Was aber macht Alice Paillard, wenn sie mal keine Tulpe findet? Dann nimmt sie ein Weissweinglas, das sich nach oben verjüngt. Schock, eine Kulturbanausin? Von wegen, auch Maximilian J. Riedel, Geschäftsführer von Riedel Glas, trinkt Champagner gelegentlich aus einem Burgunderglas.
Tipps zur Glaspflege
Wer Gläser in der Spülmaschine reinigt, sollte möglichst ein kurzes Spülprogramm mit Temperaturen von maximal 55° C wählen und nach dem Spülgang die Maschine sofort
öffnen, damit Dampf entweichen kann. Sonst können die Gläser nach einiger Zeit etwas trüb werden.
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Vor allem dünnwandige und mundgeblasene Gläser sollten getrennt nach Glaskelch und Fuss poliert werden, um die Bruchgefahr zu minimieren. Ausserdem sollte man niemals, rät man bei Schott Zwiesel, das Glas am Bodenteller halten und dabei den Kelch polieren, da der Druck zum Stielbruch führen kann. Die Geschirrtücher zum Abtrocknen und Polieren sollten aus fusselfreiem Material, optimal aus reinem Leinen bestehen, das ohne Zugabe von Stärke oder Weichspüler gewaschen wurde. Darüber freut sich auch die Umwelt.
Was aber, wenn die Oberfläche der Gläser auf Grund der heute verwendeten Mittel durch reichlich Spülen so glatt wird, dass kaum noch Bläschen nach oben steigen? Da haben sich Patrice Monmousseau, CEO des Cremant-Spezialisten BouvetLadubay, und seine Freunde etwas einfallen lassen: den Bubble Brush®. Mit diesem Instrument, dessen Spitze scharf wie ein Diamantschneider ist und eher an ein Chirurgenbesteck erinnert, lässt sich das Glas so aufrauen, dass es den Champagner prickeln lässt wie beim ersten Mal.
Auf einen Blick: Die bekanntesten Schaumweingläser
Schaumweinglas | Charakteristik |
Tulpe | Die Tulpe ist ein hohes Schaumweinglas, das nach unten konisch zuläuft. Charakteristisch ist der meist kurze Stil. Durch die schmale Öffnung und die Form verflüchtigt sich die Kohlensäure nur langsam und das Moussieren des edlen Schaumweins kommt sehr gut zur Geltung. Die Tulpe fasst üblicherweise 15cl und wird gerne auch für Cocktails auf Champagnerbasis verwendet. |
Flöte | Die Erfindung der Flöte wird dem Champagnerhaus Dom Perignon zugeschrieben. Charakteristisch ist der hochgezogene Kelch, der am oberen Rand leicht ausgestülpt wirkt. Ausserdem ist der lange Stil ein wichtiges Kennzeichen. Durch ihn kann der Geniesser vermeiden, den edlen Prickler durch Berührung des Kelches zu erwärmen. Wie die Tulpe, schränkt auch die Flöte das Verflüchtigen der Kohlensäure ein und bietet zahlreiche Moussierpunkte. |
Schale | Wie der Name schon sagt, wirkt dieses Glas optisch wie eine Schale. Die Form ist sehr breit und flach. Inzwischen findet die Schale kaum noch Anwendung, zumal Sie in Bezug auf das Entweichen der Kohlensäure und das Moussieren des Schaumweins deutliche Nachteile gegenüber der Flöte und Tulpe hat. Trotzdem sind manche Klassiker nicht von der Schale zu trennen. Zum Beispiel: lieblicher Asti mit Zitroneneis. |