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Welche Flaschengrössen sind empfehlenswert?

Welche Flaschengrössen sind empfehlenswert?
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Lieber eine kleine oder eine grosse Flasche kaufen? Das kommt darauf an, was man mit dem Wein vorhat. Will man ihn bald trinken, greift man entweder zur obligatorischen 0,75 Liter Flasche oder, wenn die Lust auf eine ganze Flasche Wein nicht vorhanden ist, auf kleinere Varianten. Etwa eine 0,2 Liter Flasche, die mit Sekt befüllt Piccolo genannt wird, eine 0,25 Liter Flasche, die meist als Viertel-Flasche bezeichnet wird oder eine halbe Flasche, die 0,375 Liter entspricht.

Auf einen Blick: Weinflaschen und ihre Bezeichnungen

Diese drei kleineren Varianten sind aber nur empfehlenswert, wenn man entweder den Wein nicht kennt und ihn daher erst einmal probieren will oder wenn man täglich nicht mehr als maximal 0,1 Liter Wein trinken mag. Für Gelegenheitsgeniesser oder wenn der Partner oder die Partnerin einen anderen Wein bevorzugt, sind kleine Flaschen durchaus ebenfalls eine Alternative. Allerdings sollte man diese Flaschen nicht über Jahre hinweg zu Hause lagern, da Wein in kleinen Flaschen schneller reift als in grösseren.

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Wer Wein einkauft, um ihn erst einmal zu lagern, ist also besser beraten, eine übliche Flaschengrösse zu nehmen. Doch je länger die Lagerzeit dauern soll, desto grösser sollte die Flasche sein. Aus diesem Grunde kaufen Weinsammler gerne auch Magnumflaschen mit 1,5 Liter Inhalt oder sogar Doppelmagnums.

Je grösser desto teurer

Doch während es in der Lebensmittelbranche gang und gäbe ist, für eine grössere Packung weniger Geld zu verlangen als für die kleine Variante, ist es in der Weinbranche anders. Hier ist die 0,75 Liter Flasche umgerechnet billiger als andere Formate. Bei kleinen Flaschen kann man das leicht nachvollziehen, aber weshalb sind nun Magnums, Doppelmagnums oder noch größere Flaschen teurer?

Ganz einfach, es sind die Herstellungskosten. Die Standardflaschen mit 0,75 Liter Inhalt werden zum einen in ungeheuren grossen Mengen produziert und sind dadurch viel kostengünstiger. Zum anderen werden für die grösseren Formate auch die Korken, Etiketten oder Holzkisten in kleinen und daher teureren Auflagen hergestellt.

Dazu kommt noch, dass die Abfüllung bei den Riesenflaschen oft per Hand durchgeführt werden muss. Denn nur wenige Weingüter verfügen über eine extra Abfüllanlage für solche Grossformate. Auch nicht alle Champagnerhäuser können oder wollen sich diesen Luxus erlauben.

Lieber Methusalem oder Melchior?

Auf der anderen Seite erzielen grosse Flaschen meist auch grosse Preise bei Auktionen. Das liegt nicht nur an der beeindruckenden Statur, sondern eher daran, dass der Wein in den grossen Flaschen langsamer reift. Daher ist bei alten Jahrgängen die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Wein noch nahezu perfekt präsentiert, wesentlich höher.

Denn im Verhältnis zur Weinmenge enthalten die grösseren Formate deutlich weniger Luft und aus diesem Grund verändert sich der Wein deutlich langsamer. Dazu reagiert der Inhalt durch das dickere Glas und das Volumen erheblich langsamer auf Temperaturschwankungen. Der Reifeprozess geht aus diesen Gründen gleichmäßiger und langsamer voran. Daher akzeptieren Sammler für alte Jahrgänge von renommierten Häusern oft stattliche Aufschläge.

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Also gleich eine Flasche Methusalem mit 6 Liter Inhalt kaufen, oder Salmanazar mit 9 Liter, eine 12 Liter Flasche namens Balthazar, Nebukadnezar mit 15 Liter, einen 18 Liter umfassenden Melchior, manchmal auch Goliath genannt, oder Solomon mit 20 Liter?

Kommt darauf an, was man vor hat. Für eine festliche Party sind diese Flaschen zwar sehr schön, aber leider auch sehr unhandlich, vom Gewicht ganz zu schweigen. So wiegt bereits eine leere Flasche Balthazar rund 8.400 Gramm. Da fällt ein elegantes Einschenken in die Gläser schon schwer.

Dennoch, ein Hingucker sind große Flaschen schon. Aber bei Feiern oder einer grösseren Runde zum Essen kann man sich auch auf eine oder mehrere Doppelmagnums beschränken. Macht mehr Spaß beim Einschenken und schindet dennoch Eindruck.

Auf einen Blick: Weinflaschen und ihre Bezeichnungen

Inhalt Bezeichnungen
0,187 Liter Dinky, Split
0,2 Liter (auch 0,25 Liter) Piccolo, Viertel-Flasche, Stifter (Österreich)
0,375 Liter Halbe Flasche, Dreiachtel Flasche (Schweiz), Demi/Fillette (Frankreich), half bottle (USA, GB)
0,5 Liter Französischer Pot, Dumpy (USA, Südafrika)
0,62 Liter Clavelin (ausschliesslich im Jura)
0,75 Liter Normalflasche, Eintel, Bouteille (Frankreich, Österreich), Bottle (USA, GB, Südafrika)
1 Liter Literflasche
1,5 Liter Magnumflasche
2 Liter Doppelliterflasche, Doppler
2,25 Liter Marie-Jeanne, Tregnum, Tappithen – nur noch bei Bordeaux-Jahrgängen vor 1970
3 Liter Doppelmagnum (Bordeaux), Jeroboam (Champagne)
4,5 Liter Jeroboam (Bordeaux), Rehoboam (Champagne, Burgund)
5 Liter Jeroboam (Abfüllungen nach 1978)
6 Liter Imperiale (Bordeaux), Methusalem (Champagne, Burgund)
7,5 Liter Narcis
9 Liter Salmanazar (ausschliesslich Champagne und Burgund)
12 Liter Balthazar (ausschliesslich Champagne und Burgund)
15 Liter Nebukadnezar (ausschliesslich Champagne und Burgund)
18 Liter Goliath, Melchior
20 Liter Solomon
26,25 Liter Sovereign (ausschliesslich Champagne)
27 Liter Primat (ausschliesslich Champagne)
30 Liter Melchisedech (ausschliesslich Champagne)
45 Liter Demi-John
50 Liter Sovereign (ausserhalb der Champagne)
98,5 Liter Adelaide

Über den Autor

Wolfgang Hubert ist seit über 20 Jahren als Weinjournalist, Verkoster und Autor tätig und war bis 2008 außerdem Chefredakteur des Magazins „getränke markt“. Seit Ende 2014 ist er Chefredakteur des Genussmagazins "selection".

Dazu schreibt oder schrieb er regelmässig diverse Beiträge unter anderem für WeinWisser, Vinum, Wein Gourmet, essen & trinken, sowie für renommierte Tages- und Wochenzeitungen.

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