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5ème Cru bleibt 5ème Cru

5. April 2017 12:56

FRANKREICH (Bordeaux) – Wenn ein französisches Spitzenweingut den Besitzer wechselt, ist die Aufregung meist gross. Diesmal jedoch können sich alle beruhigt zurücklehnen: Das Château Haut Batailley in Paudillac, klassifiziert als 5ème Cru, wurde vom identisch klassifizierten Nachbarn Lynch Bages übernommen.

Von Ruth Preywisch

Das Château Haut Batailley ist bekannt für seine fruchtbetonten und eleganten Weine von alten Reben, die schon mehrfach ausgezeichnet wurden. Jetzt hat sich die 88-jährige Besitzerin Françoise Des Brest endgültig zurückgezogen und das Weingut samt 22 Hektar Rebfläche verkauft. An niemand geringeren als ihren ebenfalls in der Weinszene bekannten Nachbarn, Jean Michel Cazes vom Weingut Lynch Bages.

Bordelaiser Reblandschaften
Bordelaisaer Reblandschaften

Haut Batailley war seit 1929 im Besitz der Familie Borie, zu der auch Françoise Des Brest gehört. Zuletzt hatte François-Xavier Borie von Château Grand Puy Lacoste das Gut von seiner Tante gepachtet. Zusammen mit seinem Team hat er das Weingut in den letzten Jahren zu hohem Ansehen geführt.

Fachleute waren begeistert, auch wenn die Preise vom Boom der vergangenen 20 Jahre nur mässig profitierten. Borie hätte das Weingut gerne weitergeführt, aufgrund der hohen Erbschaftssteuern beim Generationenübergang wäre dies aber kaum möglich gewesen. Bei der Verkostung der 2016er Fassmuster auf Grand Puy Lacoste war Haut Batailley bereits nicht mehr dabei.

Was der neue Besitzer mit dem Weingut vorhat ist noch nicht ganz klar. Die Chavez-Familie könnte Haut-Batailley als eigenständiges Château weiterführen. Ebenso wäre es aber auch möglich, die Weinberge umzuwidmen. In Bordeaux hängt der Klassifikationsrang nicht am einzelnen Stück Land, sondern am (Marken-)Namen. Und da Lynch Bages die gleiche Klassifikation besitzt, wie Haut Batailley, wäre ein Wechsel kein Problem.

Wieviel Chavez für das Weingut bezahlt hat, ist unbekannt. Laut der in Frankreich für die Schätzung der Landpreise zuständigen Behörde SAFER liegt der durchschnittliche Preis für einen Hektar Pauillac derzeit bei rund zwei Millionen Euro. Zusätzlich zum 22 Hektar grossen Weinberg sollen auch Brachflächen Teil des Verkaufs gewesen sein.

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