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Ex-Hawesko-Chef Margaritoff ist verstorben

27. Mai 2016 16:45

DEUTSCHLAND (Hamburg) – Am 22. Mai ist der ehemalige Eigentümer des grössten deutschen Weinspezialisten Hawesko, Alexander Margaritoff, nach einer Krebserkrankung gestorben. Der Sohn von Firmengründer Peter Margaritoff wurde 63 Jahre alt.

Von Ruth Preywisch

Hamburg - Sitz der Hawesko Holding
Hamburg – Sitz der Hawesko Holding

Nach einem Studium der Volkswirtschaftslehre übernahm Alexander Margaritoff nach dem Tod seines Vaters 1981 zusammen mit seinem Bruder Dimiter die Leitung beim Hanseatischen Wein- und Sektkontor.

Der Jahresumsatz des Unternehmens betrug damals nur 10 Millionen D-Mark. Über die Jahre entwickelte Margaritoff das Unternehmen zu einem Konzern, der aus dem Weinhandel nicht mehr wegzudenken ist. Unter Margaritoff ging das Unternehmen an die Börse, zahlreiche Tochterunternehmen wurden gegründet und die Kette Jacques’ Wein Depot integriert.

Margaritoff erkannte früh die Bedeutung des digitalen Geschäfts und baute in kurzer Zeit einen der grössten Online-Shops für hochklassige Weine auf. 2014, im letzten von Margaritoff voll verantworteten Geschäftsjahr, erwirtschaftete die Hawesko Holding mit 925 Mitarbeitern einen Konzernumsatz von 472,8 Millionen Euro.

Im Frühjahr 2015 verliess Margaritoff nach einem Übernahmekampf mit dem Grossaktionär Detlev Meyer die Holding und verkaufte seine Anteile. Die letzten Schlagzeilen machte Alexander Margritoff dann nicht mehr mit Wein, sondern mit Fussball. Im November 2015 erwarb er Anteile der HSV Fussball AG, wo er bis zu seinem Tod 0,8 Prozent hielt.

Den Erfolg Margaritoffs führen Kenner der Branche darauf zurück, dass er in Wein keine Ware gesehen habe, sondern einen Vermittler von Kultur, Lebensqualität und Lebensfreude. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass er nicht nur Geschäftsbeziehungen aufbaute, sondern auch langjährige persönliche Freundschaften zu den Grossen der Weinwelt, wie den Familien Rothschild, Marquese Antinori, Miguel Torres oder Hugh Johnson pflegte.

Er war auch ein Freund ungewöhnlicher Aktionen, als eine seiner originellsten Ideen gilt die so genannte Champagner-Rache, mit der er gegen die Tradition der Schiffstaufe und die damit verbundene Verschwendung von Champagner protestierte. Spektakulär liess er dafür im Hamburger Hafen eine Yacht an einer 17 Meter hohen Flasche mit Pommery Champagner zerschellen.

Auch die Mitarbeiter der Holding schätzen ihn aufgrund seines persönlichen Engagements sehr. Er kümmerte sich nicht nur um Firmenprobleme sondern hatte bei stets offener Bürotür auch immer ein Ohr für private Sorgen. Schon sein Rückzug hatte viele Mitarbeiter betroffen gemacht, sein Tod trifft sie sehr.

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