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Buschbrände verwüsten kalifornische Weinregionen

12. Oktober 2017 11:03

USA (Kalifornien) – 17 Tote, rund 1500 Vermisste, dutzende Verletzte, 20.000 Evakuierte und fast 50.000 Hektare zerstörtes Land: In Kalifornien haben Buschbrände eine ganze Region verwüstet. Besonders hart getroffen hat es auch die Weinregionen Napa und Sonoma.

Von Ruth Preywisch

Der Jahrgang 2017 hatte in Napa, Sonoma und den angrenzenden Bezirken vielversprechend begonnen. Die Weinlese war in vollem Gange, als die Feuer ausbrachen. Sie kamen plötzlich und breiteten sich rasend schnell aus, mit gravierenden Auswirkungen für Menschen, Städte, Land und den Wein. Mindestens zwei Weingüter sind komplett abgebrannt, viele weitere wurden schwer beschädigt.

Verheerende Waldbrände gefährden auch kalifornische Weingüter
Verheerende Waldbrände gefährden auch kalifornische Weingüter

So konnten die Arbeiter im Weingut Signorello Estate nur noch geschmolzene Flaschen in den Trümmern aufsammeln, die Kellerei Paradise Ridge in Sonoma besteht nur noch aus dunstigen Ruinen. Andere Weingüter wurden nur von Rauch und Qualm, nicht aber von den Feuern getroffen. Sie kommen wahrscheinlich mit einem blauen Auge davon, denn Rauch und Qualm schaden vor allem den Früchten, nicht aber den Rebstöcken.

Viele hoffen deshalb, dass sie nur eine Ernte verlieren und nicht um Jahre zurück geworfen werden. Insgesamt mussten aber fast alle Weingüter die Arbeit einstellen, zum Beispiel, weil sie selbst evakuiert wurden oder die Arbeiter nicht zum Arbeitsplatz durchkamen. Dazu gehören zum Beispiel Gloria Ferrer, Ravenswood und Kenwood.

Die Winzer, deren Weingüter vom Feuer verschont blieben, hatten auf den ersten Blick Glück im Unglück, denn die meisten Trauben waren bereits geerntet. Doch da auch der Strom ausgefallen war, konnten sie nicht weiterverarbeitet werden. Ohne Strom sind die Trauben kaum zu keltern, ohne künstliche Kühlung werden dazu noch viele Früchte verderben. In Kalifornien werden rund 85 Prozent aller Gewinne auf dem US-amerikanischen Weinmarkt erwirtschaftet.

In den vom Feuer betroffenen Bezirken werden zwar nur rund zwölf Prozent der kalifornischen Weine angebaut, aber es handelt sich meist um besonders hochwertige Trauben und die Weine haben entsprechende Werte. Noch ist unklar, wie viele Firmen ausgebrannt sind und ob der Qualm die Ernte verdorben hat. Wie hoch die Schäden sind, kann deshalb noch nicht genau beziffert werden. Spezialisten gehen aber von Verlusten von mindestens 100 Millionen US-Dollar aus.

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