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Champagne(r) ist Weltkulturerbe

13. Juli 2015 15:00

DEUTSCHLAND (Bonn) – Grund zur Freude in der Champagne und im Burgund: Neben weiteren 22 Neuzugängen, wurden Teile der Weinregionen von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Lange hatte man sich um diesen Titel bemüht.

Auf seiner 39. Tagung in Bonn hat das Welterbekomitee der UNESCO insgesamt 24 Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen. Dazu zählen die historische Weinlandschaft der Champagne inklusive der Weinberge und Kellereien rund im Reims und Epernay, im Burgund wurden die Weinbauflächen inklusiv einzelner Terroirs der Côte d`Or anerkannt.

Weitere Neuzugänge sind zum Beispiel das arabisch-normannische Palermo auf der italienischen Insel Sizilien und die antike Stadt Ephesus in 
der Türkei. Deutschland verzeichnet mit der Speicherstadt und dem Kontorhausviertel in Hamburg bereits seine vierzigste Welterbestätte.

Ein altes Champagner-Etikett
Ein altes Champagner-Etikett

Zum Weltkulturerbe gehören nun in der Champagne Weinberge, Weinhäuser und Weinkeller. „Die historischen Weingärten und Kellereien von Hautvillers, Aÿ und Mareuil-sur-Aÿ, die Anhöhe von Saint-Nicaise in Reims und die Avenue de Champagne in Épernay zeugen von den Ursprüngen und der Entwicklung des traditionellen Weinbaus in der Champagne“, so die UNESCO in der Begründung.

Die Entwicklung der Champagne im 18. und 19. Jahrhundert hin zu einer agrar-industriellen Kulturlandschaft, sowie die zum Teil sehr gut erhaltenen repräsentativen Industriegebäude, die großbürgerlichen Anwesen der Champagner-Winzer sowie eine Vielzahl historischer Produktions- und Vertriebsstätten geben Einblicke in die hohe Kunst der Champagner-Herstellung. Einen interessanten Überblick über die Entwicklungen bietet unser Artikel Die Geschichte des Champagner in 10 Fakten.

Als Begründung für die Ernennung fügte die UNESCO hinzu: „Der besondere Charakter der Kulturlandschaft beruht nicht zuletzt auf der symbolischen Bedeutung des Champagners. Der perlende Wein, der nach streng festgelegten Regeln in der Champagne angebaut und gekeltert wird, gilt in vielen Teilen der Welt als das festlichste aller Getränke.

Auch das Burgund erhielt nun den begehrten Titel. Die Begründung des UNESCO Welterbekomitees enthält dazu folgendes: „Nur in Burgund werden die Reblagen in den Weinbergen nicht als „Terroirs“, sondern als „Climats“ bezeichnet. Der Begriff wird erstmals in Schriften des 16. Jahrhunderts erwähnt. „Climat“ bezeichnet eine Kombination von Eigenschaften der Weinlage.

Weiter heisst es: „Dazu gehören unter anderem die Hangausrichtung, die natürliche Beschaffenheit des Bodens, das Mikroklima und die historische Anbauweise. Die Essenz eines Climats spiegelt sich in der Farbe, Textur und dem Aroma der Weine wider. Über die Jahrhunderte sind mehr als 1.000 individuelle Climats entstanden. Diese traditionelle Form des Weinbaus hat in Burgund eine außergewöhnliche Kulturlandschaft geformt.“

In den Regionen selbst ist die Nachricht überaus freudig entgegengenommen worden. Die Menschen versammelten sich in den Zentren der Weinregionen und liessen – im wahrsten Sinne des Wortes – die Korken knallen. „Wir haben nun mit Burgund, der Champagne und Bordeaux eine Trilogie der grossen Weinregionen Frankreichs, die den UNESCO-Status führen dürfen„, so Pascal Loridon, Marketing Director des Weinbüros in Burgund. Erfreut sein dürften die Regionen auch über die finanzielle Unterstützung, die sie künftig erhalten werde.

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