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Doch kein Rücktritt von Niepoort

5. Juli 2016 11:46

PORTUGAL (Porto) – Abschied vom Abschied: Dirk van der Niepoort wird das Porthaus Niepoort doch nicht verlassen. Anfang Juni hatte er angekündigt, künftig ein Weingut an der Mosel zu gründen und seinen Job im Familienunternehmen aufzugeben.

Von Ruth Preywisch

Im Douro-Tal wachsen die Reben des Porthaus Niepoort
Im Douro-Tal wachsen die Reben des Porthaus Niepoort

Die Trennung schien ausgemachte Sache zu sein, Dirk van der Niepoort hatte sie bereits den Mitarbeitern verkündet und auch in den Medien publik gemacht. Er nannte Meinungsverschiedenheiten über die Ausrichtung des Familienunternehmens als Grund für seinen Rückzug.

Statt weiter als Präsident und Gallionsfigur des berühmten Porthauses zu agieren, wolle er sich ganz dem Weingut FIO widmen, dass er gemeinsam mit Sohn Daniel und Philipp Kettern an der Mosel plant.

Diesem Plan bleibt er auch treu, jetzt allerdings ohne seinen ursprünglichen Job im Familienunternehmen aufzugeben. Laut Falstaff hätte ihn eine dritte Partei dazu gezwungen, seine Pläne nochmal zu überdenken und man sei zu einer guten Einigung gekommen. „Ich stehe dem Ganzen jetzt sehr positiv gegenüber“, sagte Niepoort dem Magazin.

Unabhängig von Niepoorts Verbleib im Unternehmen wird er aber, zusammen mit seinem Sohn Daniel und dem Winzer Philipp Kettern vom Weingut Lothar Kettern aus Piesport, das neue Weingut an der Mosel realisieren. Niepoort und Kettern hatten sich in der Karibik kennengelernt und haben bereits einige Weine zusammen gekeltert. Sie werden Anfang Juli auf der Messe Veritable in der Pfalz vorgestellt.

Bisher stammen die Trauben noch alle aus den Rebbeständen von Kettern, eigene Weinberge sollen aber folgen. Das neue Weingut wird den Namen FIO tragen, was auf Portugiesisch Faden bedeutet. Als roter Faden wird sich der Umgang Niepoorts mit dem Schiefer, der auch seine Weine vom Douro prägt durch die gesamte Produktion ziehen.

Dirk van der Niepoort will seine spezielle Schiefer-Philosophie an der Mosel weiter verfeinern und ganz auf eine schonende und traditionelle Herstellung setzen. Niepoort plant nicht weniger als eine Neuinterpretation des historischen Mittelmoselstils, auf die man gespannt sein darf. Die FIO-Pläne an der Mosel sind vom Porthaus am Douro völlig unabhängig. Doch Niepoort sieht in seinem Verbleib beim Familienunternehmen auch Positives für sein neues Projekt. „Wahrscheinlich ist es am Ende sogar ein Vorteil für unsere Pläne an der Mosel, wenn ich weiterhin bei Niepoort bin“, sagte er.

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