ENGLAND (London) – Begünstigt durch den Klimawandel sind Englische Weine und Schaumweine im Kommen. Jetzt fordern Winzer aus Sussex eine eigene Appellation und wollen in ein paar Jahren dem Champagner Konkurrenz machen.

Ähnliche wie es beim Champagner oder beim Bordeaux der Fall ist, wollen die Winzer aus Sussex auch eine geschützte Ursprungsbezeichnung, eine Protected Designation of Origin (PDO), für Ihre Weine. In der südenglischen Weinregion werden bei ähnlichem Klima und Terroir wie in der Champagne überwiegend Schaumweine produziert.

Englische Weine haben Zukunft – nicht nur wegen der Klimaerwärmung

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Seit der Klimakonferenz 2009 ist klar geworden, dass England, bedingt durch den Klimawandel, in den nächsten Jahren und Jahrzenten eine fortschreitende klimatische Annäherung an die französichen Top-Weinregionen erleben wird. Bei nahezu identischen geologischen Bodenstrukturen Südenglands und der Champagne, wird ein Sussex-Wein eine ernste Konkurrenz für den Champagner aber auch den französischen Stillwein-Sektor darstellen.

Zusammen mit der heute schon steigenden Nachfrage nach englischen Weinen erklärt dies die Hintergründe der derzeitigen Bewerbung für eine PDO, die von der Regierung und dem Weinverband des Südostens unterstützt wird. Der europaweit geschützte PDO-Status würde strengere Regeln und Standards mit sich bringen und damit auch eine höhere Qualität garantieren. Derzeit ist man in Sussex damit beschäftigt, die neuen Normen zu definieren.

Eine 15 monatige Reifung der Schaumweine in der Flasche sowie ein höheres Mindestalkoholmass sollen auf jeden Fall zu den Rahmenbedingen gehören. Welche Art von analytischen und qualitativen Tests für die Weine künftig gelten sollen wird noch erarbeitet.

Abgesehen von einzelnen Winzern, die Bedenken bezüglich der Finanzierung, der Rebenvielfalt oder des bürokratischen Aufwandes geäussert haben, wurden die bisher erarbeiteten Normen von den Erzeugern positiv bewertet.

Die zukünftig in der Sussex PDO erlaubten Rebsorten für Schaumweine orientieren sich im Allgemeinen an der Champagne. Zusätzlich sollen die weissen Sorten Grau- und Weißburgunder, Arbanne sowie die seltene Sorte Petite Meslier, die gelegentlich in geringen Mengen auch für Champagne-Blends verwendet wird, zugelassen werden. Bei den Stillweine werden Weiß- und Grauburgunder, Ortega und Bacchus zu den Sussex-Weinen gehören.