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Extremwetter nimmt zu – und schadet dem Wein

30. April 2018 09:39

BELGIEN (Brüssel) – Überschwemmungen, Dürre, Waldbrände, Hagelstürme: Das Wetter sei in den letzten 36 Jahren immer extremer geworden, warnt der Wissenschaftliche Beirat der Europäischen Akademien (EASAC) in seinem aktuellsten Bericht.

Von Ruth Preywisch

Überschwemmungen hätten sich seit 1980 weltweit vervierfacht, während Dürren, Waldbrände und extreme Hitzewellen sich in dieser Zeit mehr als verdoppelt haben, sagte der Rat, der aus 27 nationalen Wissenschaftsakademien in Europa besteht. Der aktuellste Bericht der Organisation schliesst an den vorherigen an und zeigt einen kontinuierlichen und besorgniserregenden Trend. Die stark schwankenden und extremen Wetterphänomene sowie höhere Temperaturen seien eine Folge des Klimawandels, sagen die Experten.

Extremwetter verhagelt Winzern die Laune.
Extremwetter verhagelt Winzern die Laune.

Im Jahr 2017 bekam das die Weinwelt deutlich zu spüren. Spätfrost, Hagelstürme, Dürre und Brände, weltweit waren Weinregionen von Extremwetter-Ereignissen betroffen. Das Jahr wird Experten zufolge als eins der katastrophalsten in die Weingeschichte eingehen.

Gerade im Weinbau hätten klimatische Veränderungen hohe Auswirkungen. Dr. Greg Jones, Professor an der University of Virginia, beobachtet den Klimawandel und seine Folgen für den Wein schon seit Jahrzehnten. Schon in den frühen Neunzigern sei ein Trend zu Extremwetterereignissen aufgetreten, und dieser habe sich seitdem noch verstärkt.

Der Klimwawandel habe keineswegs eine gleichmässige Erwärmung mit sich gebracht, sagt er. „Wir beobachten stattdessen breitere Schwankungen in kalten Extremen und Hitzeextremen.“ Weinexperten warnen deshalb davor, Studien wie die der EASAC zu vernachlässigen und raten dazu, den Empfehlungen der Wissenschaftler zu folgen.

Die EASAC fordert dringende Massnahmen zur Abschwächung von Bedrohungen durch den von Menschen verursachten Klimawandel. „Anpassung und Minderung müssen die Eckpfeiler bei der Bekämpfung des Klimawandels bleiben“, sagte Professor Michael Norton, Direktor des Umweltprogramms des EASAC.

Mit dem Update des aktuellen Berichts habe seine Organisation die Basisdaten für die weitere Arbeit der Europäischen Kommission gelegt. Diese wird in diesem Jahr ihre Klimastrategie bewerten und eventuell neu ausrichten. Ob der Mensch sein hausgemachtes Klimaproblem allerdings in den Griff bekommen kann, bleibt fraglich. Auch die Winzer sind deshalb gut beraten, wenn sie sich weiter auf harte Bedingungen einstellen.

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