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Hospice de Beaune verpasst Rekordergebnis

22. November 2016 14:55

FRANKREICH (Beaune) – Die Weinversteigerung der Beauner Hospitien hat am vergangenen Wochenende zwar das zweithöchste Ergebnis ihrer Geschichte eingebracht, aber den Vorjahresrekord trotzdem um knapp 25 Prozent verpasst.

Von Ruth Preywisch

In Beaune fand die Wohltätigkeitsauktion statt
In Beaune fand die Wohltätigkeitsauktion statt

Die berühmte Wohltätigkeitsauktion machte im Jahr 2016 über 8 Millionen Euro Umsatz, inklusive Gebühren. Im Vorjahr wurden über 11 Millionen Euro erzielt. „2015 war so aussergewöhnlich, dass es nicht vergleichbar ist“, sagte Christie-Vertreter Beverly Bueninck.

Bei der Auktion, die bei Christies gelistet ist, kommen jedes Jahr Weine des Stiftungsweingutes Hospice de Beaune unter den Hammer. Der Erlös dient der Renovierung der historischen Gebäude und der Modernisierung des Krankenhauses.

Das Weingut hat sich über einen Zeitraum von 500 Jahren aus Spenden und Schenkungen entwickelt und verfügt heute über mehr als 60 Hektare Rebfläche, die meisten davon Premier Crus oder Grand Crus.

Die Bieter kommen aus der ganzen Welt, in diesem Jahr gingen 80 Prozent der Weine an Handelshäuser. Der Rest ging an Privatleute aus Europa (77 Prozent), Asien (20 Prozent) und USA (3 Prozent). In der Auktion kamen 470 Fässer Rotwein (12 mehr als im Vorjahr) und 126 Weisswein (9 mehr als im Vorjahr) unter den Hammer und der Preis pro Barrel ähnelte mit 13.833 Euro dem Ergebnis des Jahres 2014.

Im Jahr 2015 waren es 18.880 Euro. Als Höhepunkt der Versteigerung wechselte ein 228-Liter-Präsidenten-Fass von Corton Bressan des Grand Cru für 200.000 Euro den Besitzer. Im Jahr 2015 hatte das vergleichbare Fass noch 480.000 Euro erzielt. Der Erlös ging damals aber auch an die Opfer der Pariser Terrorangriffe, die während der Auktion stattfanden und es ist anzunehmen, dass sich dies im Preis niederschlug.

Das diesjährige Fass wurde gemeinsam von Jean-Claude Bernard, einem französischen Hotelbesitzer und der Chinesin Yan-Hong Sao gekauft. Letztere besitzt eine chinesische Teeplantage und eine Jade-Mine. Beide hatten auch die Präsidentenfässer in der Auktion 2013 ersteigert.

Die Preise bei der Auktion liegen aufgrund des wohltätigen Zwecks meist über den üblichen Preisen, trotzdem gilt die Auktion auf dem internationalen Markt für Spitzenweine als Konjunkturbarometer. Jasper Morris MW, Christie’s Weinberater, gab dem ungewissen politischen Klima die Schuld an den geringeren Versteigerungswerten und der niedrigen Beteiligung amerikanischer Bieter.

„Zuerst hatten wir Brexit, dann Trump, und so sind die Leute etwas nervös, was los ist“, sagte er. Kurz vor dem Ende des Verkaufs aber sagte der amerikanische private Käufer Mike Palmer aus Minnesota, dass die Steuersenkungspläne von Trump reiche Weinkäufer anregen würden, mehr Wein zu kaufen. „Und der stärkere Dollar wird auch helfen.“

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