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Jenseits des Ruhms – Das versteckte Burgund

24. Februar 2016 19:57

FRANKREICH (Beaune) – Wir sind auf Entdeckungsreise Richtung Côte de Beaune. Neben seinen berühmten Appellationen liegen weitere AOC’s, die zwar weniger bekannt sind, jedoch nicht weniger leidenschaftliche Weine hervorbringen.

Ruhm für eine Weinregion

Malerische Landschaft des Burgund
Malerische Landschaft des Burgund

Warum das Burgund eine der berühmtesten Weinregionen der Welt ist? Wegen seiner Weinqualität, seiner Geschichte und Kultur und mit Sicherheit auch, weil keine andere Weinregion auf diesem Planeten eine derart prononcierte Hierarchie seiner Appellationen entwickelt hat.

Insbesondere an der Côte de Beaune sowie an der Côte de Nuits sieht die lokale Weinkarte aus wie ein unglaubliches Mosaik, das für den Neophyten überhaupt nicht einfach ist zu verstehen; besteht es doch aus Hunderten, um nicht zu sagen aus Tausenden von Teilen, das Spiegelbild einer mächtigen geologischen Vielfalt.

Ohne auf die unendlichen Details der „premier“ und „grand crus“ einzugehen und auf dem Niveau der kommunalen Appellationen bleibend, erfreuen sich einige offensichtlich eines unvergleichbaren Prestiges, während andere weniger berühmt sind.

Côte de Beaune ist eine der fünf grossen Weinzonen des Burgunds, welche sich in einem Nord-Süd-Band über eine Länge von 20 Kilometern erstreckt sowie um Beaune herum.

In dieser Richtung, im allgegenwärtigem Schatten ihrer angesehenen Nachbarn – Aloxe-Carton, Meursault, Volnay, Chassagne-Montrachet, Puligny-Montrachet oder Pommard, wo sich die Weine eines internationalen Renommées erfreuen – existieren unprätentiöse AOC’s, wie beaune, côte-de-beaune, maranges, saint-aubin, savigny, saint-romain, santenay, monthelie und auxey-duresses.

Warum sollte man sich für sie interessieren?

Der Nase nach gibt es zahlreiche Gründe und einmal vor Ort, entdeckt man noch mehrere.
Der Streifzug durch die Natur ist sehr angenehm. Man trifft auf kurvige Landstrassen, auf zufällige Dörfer mit Charme und so manche spektakuläre Landschaft, wie um Saint-Romain herum, eine Kleinstadt, deren unterer Teil zusammengerollt zwischen hohen Felswänden und einem beeindruckendem Felsvorsprung liegt.

Mit Potential ausgestattete Appellationen

Ausserdem profitieren diese Appellationen von den interessanten Terroirs, die oftmals extreme Eigenschaften präsentieren. Maranges ist ein gutes Beispiel mit seinen Weingärten, die auf einer Anlage an einem schönen Hang, ausgesetzt nach Osten, Süd-Osten und dem Süden liegen und einen Höhenunterschied von 200-400 Metern aufweisen.

Weinberge, die mehr Bekanntheitsgrad verdienen

Der Spätburgunder regiert hier überwiegend; eine einzigartige Rebsorte, mit Temperament ausgestattet, mächtiger als alle anderen dieser Farbsorte an der Côte de Beaune.

In Saint-Aubin, mehr im Tal gelegen, sind es eher die Chardonnays die dominieren, auf Parzellen unterschiedlichster Exposition und mit sehr unterschiedlichen Böden, um manchmal prächtige Weissweine hervorzubringen. Kurzum, die Weinreben wurden hier nicht zufällig gepflanzt und den Appellationen der Côte de Beaune, die eine Nebenrolle spielen, fehlt es nicht an Potential – im Gegenteil.

Vibrierende, originelle und einzigartige Weine

… gilt es zu entdecken! Es existiert bereits heute eine Dynamik im Burgund; sie findet auf unbesungenen Landstrichen statt, wo talentierte Winzer – hier geboren oder von weit hergekommen – ihre beeindruckenden Cuvées abfüllen. Weine, die verblüffen, da derartig puristisch; die Biodynamik geht hier ihren eigenen Weg.

Wenn wir annehmen, dass ein Wein die Erde ausdrücken soll, auf der er geboren wurde und wir uns nicht einem Produkt, das „ausserhalb der Erde“ zur Welt gebracht wurde, annähern wollen, dann kann ein Bio-Winzer natürlich auch enttäuschende Ergebnisse erzielen, aber er hat allemal höhere Chancen als ein Produzent, der auf „Chemie“ setzt.

Gute Nachrichten für den Konsumenten: So sind doch diese Weine erschwinglicher als die grossen Burgunder, deren Preise manchmal bis ins Astronomische steigen.

von Bettina Wieland

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