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Kalorienangaben auf Wein bleiben freiwillig

21. März 2017 10:01

BELGIEN (Brüssel) – Ein Glas Wein hat in etwa so viele Kalorien wie ein Stück Kuchen – doch das ist den meisten Menschen nicht bewusst. Die EU wollte die Hersteller deshalb juristisch zu einer besseren Kennzeichnung zwingen. Doch ein Gesetz wird es erstmal nicht geben, die Branche wurde aufgefordert, eigene Vorschläge zu unterbreiten.

Von Ruth Preywisch

Ein Jahr haben Winzer und Händler jetzt Zeit, die von der EU geforderten Kennzeichnungen in Eigenregie vorzunehmen. Demnach sollen ab 2018 sowohl Kalorien als auch die genauen Zutaten der Weine auf dem Etikett oder in einer einfach zugänglichen anderen Form angegeben werden.

Kalorien sollen auf den Weinetiketten nun besser gekennzeichnet werden
Kalorien sollen auf den Weinetiketten nun besser gekennzeichnet werden

Bisher sind alkoholische Getränke mit über 1,2% Alkoholgehalt von den EU-Lebensmittelkennzeichnungsregeln befreit. Die Hersteller müssen keine Ernährungsinformationen wie Kalorien oder Zutaten auflisten – es sei denn, es handelt sich um bekannte Allergene wie zum Beispiel Sulfite. Für diese Ausnahmeregelung gäbe es aber keinen Grund, heisst es in einem neuen Bericht der Europäischen Kommission.

Trotzdem haben die Kommissionsbeamten auf einen Gesetzesentwurf verzichtet. Stattdessen bekommen die Produzenten die Chance, mehr „freiwillige“ Massnahmen zu ergreifen.  Sie haben jetzt ein Jahr Zeit, einen „Selbstregulierungsvorschlag“ zu entwickeln, der die für die Verbraucher verfügbaren Informationen verbessert.

Der europäische Beauftragte für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis Andriukaitis, sagte: „Dieser Bericht unterstützt das Recht der Menschen in der Europäischen Union, sich umfassend darüber zu informieren, was sie trinken.“ Einige Produzenten und Einzelhändler unterstützen die Kalorienkennzeichnung auf Weinen bereits.

In Grossbritannien wurde die Nährwertkennzeichnung bereits vor zwei Jahren eingeführt und grosse Supermärkte wie Sainsbury und Waitrose geben seitdem die Kalorien auf den Etiketten an. Andere unterstützen die Bereitstellung von Informationen online und nicht auf dem Etikett. Die britischen Beispiele zeigen, dass eine Selbstregulierung funktionieren kann und die Produzenten sind auch zuversichtlich, dass es ihnen gelingt.

„Jetzt liegt die Herausforderung bei uns und wir nehmen die Verantwortung gerne an“, sagte Ignacio Sánchez Recarte, Generalsekretär der europäischen Vertretung der Weinindustrie CEEV.

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