Kauft Hawesko auch Wein & Co?
12. Januar 2018 12:45ÖSTERREICH (Wien) – Schon vor drei Jahren war von einer möglichen Übernahme des österreichischen Unternehmens Wein & Co durch den deutschen Grosskonzern Hanseatisches Wein & Sekt Kontor (Hawesko) die Rede, jetzt könnte sie Realität werden.
Von Ruth Preywisch
Die Hamburger Holding zumindest hat laut eigener Aussage „Interesse am Unternehmen bekundet“. Konkrete Verhandlungen fänden aber noch nicht statt. Der führende europäische Weinhändler reagierte mit einer eigenen Meldung auf die „im Markt geäusserten Gerüchte“, zuvor hatte der Standard bereits berichtet, dass Wein & Co an Hawesko verkauft werden soll.
Gemäss der im Geschäftsbericht 2016 veröffentlichten Strategie „kontinuierlich nach sinnvollen Ergänzungen im In- und europäischen Ausland“ zu suchen, komme ein Kauf des österreichischen Unternehmens durch Hawesko durchaus in Frage, vermeldete der Konzern. Dies habe man auch dem Wein & Co-Eigentümer Heinz Kammerer mitgeteilt.
Kammerer selbst reagierte jedoch bedeckt auf die Gerüchte. Dem „Standard“ sagte er, dass er mit fast 70 Jahren an seine Nachfolge denken müsse, es aber immer wieder Kontakte von möglichen Käufern gäbe und ein konkreter Verkauf nicht angedacht sei.
Das Weinhandels- und Gastronomieunternehmen Wein & Co hat gerade eine Restrukturierungsphase hinter sich. Nach einigen Jahren mit schlechten Bilanzen kehrte der ehemalige Teppich- und Fliesenhändler Kammerer im Jahr 2015 nach drei Jahren aus dem Ruhestand zurück. Er schloss einige Filialen, behielt nur noch 20 Geschäfte und lagerte die Logistik an die Deutsche-Bahn-Tochter Schenker aus.
Auch dank eines guten Schnitts beim Online-Geschäft schreibt das Unternehmen jetzt offenbar wieder schwarze Zahlen. Es sei „zukunftsfit“, sagte Kammerer dem Standard. Der börsennotierte Interessent Hawesko ist mit einem Umsatz von zuletzt 480 Mio. Euro etwa zehnmal so gross wie Wein & Co.
Marktbeobachter meinen, das weit kleinere Unternehmen würde gut zu Hawesko passen. Die Hawesko befindet sich auf einem konsequenten Wachstumskurs, zuletzt erfolgte eine Mehrheitsbeteiligung an WeinArt und damit an Grand Cru Select.
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