Masi Agricola an der Borsa Italiana notiert
11. August 2015 18:00ITALIEN (Rom) – Das Weingut Masi Agricola aus Verona wurde vor kurzem an der Borsa Italiana, der italienischen Börse, notiert und hat 20 Prozent seines Aktienkapitals für 4,60 Euro je Aktie verkauft. Damit erzielte Masi nach dem AIM Index für kleine und mittelständische Unternehmen Einnahmen in Höhe von 29,6 Millionen Euro und mit einer 1,3fachen Überzeichnung die höchste AIM-Notierung in diesem Bereich an der italienischen Börse.
Damit wurde das venezische Unternehmen nach seinem Börsengang mit einem Wert von fast 150 Millionen Euro dotiert. Gekauft wurden die Aktien sowohl von italienischen als auch von ausländischen Investoren, was man bei Masi als günstiges Zeichen für die weitere Entwicklung im italienischen Weinsektor sah. Man hoffe darauf, dass die anderen Weinproduzenten nachziehen werden, damit man zusammen auf dem wachsenden globalen Markt bestehen könne, so Sandro Boscaini, der Geschäftsführer von Masi.
Venezien gehört zu den bedeutendsten Weinbaugebieten Italiens. Das zeigen auch die vielen DOC- und DOCG-Lagen, die hier auf engstem Raum zu finden sind. Die Region erstreckt sich rund um die Küstenstadt Venedig an der Adria, wobei Padua als Zentrum des Anbaugebietes zu sehen ist und die begehrtesten Lagen im Osten der Region bei Verona liegen, wo auch der Traditionsbetrieb Masi Agricola angesiedelt ist.
Das Gut wurde Ende des 19. Jahrhunderts von der Familie Boscaini gegründet. Seinen Namen hat es vom Vaio de Masi, einem kleinen Tal im Valpollicella-Gebiet, das der Familie gehört. Im Laufe der Geschichte erwarb die Familie Weinberge unter anderem im Bardolino- und im Soave-Gebiet und zuletzt in Mendoza in Argentinien.
Geleitet wird das Weingut von Sandro Boscaini zusammen mit seiner Tochter Alessandra. Seine Söhne sind ebenfalls im Unternehmen als Marketing-Manager und Produktionsleiter tätig. Unterstützt wird die Familie von einem Team aus Önologen und Agronomen, das mit seiner Forschung im regionalen Weinbau Standards setzt. So werden Weine aus der Region aus Toplagen zu modernen Klasse-Erzeugnissen.
Einer Studie der Bocconi Universität in Mailand zufolge, würde das italienische BIP um ein Prozent anwachsen, wenn die Zahl der an der Börse notierten Unternehmen auf 600 verdoppelt werden könnten. Eine Tendenz in diese Richtung ist ganz klar zu erkennen, denn Masi wird zwar im Weinsektor als Vorreiter angesehen, im Getränke- und Lebensmittelmarkt haben sich in letzter Zeit aber schon einige führende Betriebe zu diesem Schritt entschlossen. Darunter sind Firmen wie die Lebensmittelkette Eataly und der Pastahersteller De Cecco.
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