Molitor kauft die ehemalige Staatsdomäne Serrig
11. Oktober 2016 14:35DEUTSCHLAND (Serrig) – Markus Molitor, einer der bekanntesten und engagiertesten Mosel-Winzer, hat die ehemalige Staatsdomäne Serrig erworben. Er erweitert seine Rebflächen damit um 22 Hektar zusammenhängende Weinfläche und dringt in die südlichsten Gefilde der Saar-Region vor.
Von Ruth Preywisch
Markus Molitor begann seine Karriere als Winzer im Alter von 20 Jahren und hat sich als unermüdlicher Förderer der Steilhang-Rieslinge von der Mosel einen Namen gemacht. Er bewirtschaftet bisher 15 Top-Lagen auf insgesamt mehr als 80 Hektar Fläche.
Seine schieferbetonten Mosel-Weine werden weltweit in den besten Restaurants serviert, mit den höchsten Punktzahlen von den Experten bewertet und gelten als begehrte Raritäten von Sammlern.
Seine Weinberge an der Mosel sind auf insgesamt mehr als 170 Parzellen aufgeteilt, was einen enormen logistischen Aufwand mit sich bringt. Darüber hinaus sind viele der Parzellen so klein und eng strukturiert, dass ihr Anbau stark durch die Arbeit der Erzeuger der angrenzenden Flächen beeinflusst wird.
Einen zusammenhängenden Weinberg von 22 Hektar sieht Molitor vor diesem Hintergrund deshalb als „Geschenk des Himmels“ und auch wenn die neue Fläche in einiger Entfernung zu seinem üblichen Wirkungskreis liegt, war der Kauf für Molitor keine schwere Entscheidung.
Die Staatsdomäne im Winzerdorf Serrig wurde im Jahr 1904 vom König von Preussen an einem Südhang im Serriger Bachtal, einem Seitental der Saar gegründet und war bis zum ersten Weltkrieg mit 30 Hektar Rebfläche eines der grössten Weingüter Deutschlands.
Abgesehen davon entwickelte es sich durch vorbildliche Weinbergbewirtschaftung und fortschrittliche Vinifizierung zu einem weltweit bekannten Musterbetrieb. Die Domäne wurde erst im Jahr 1990 privatisiert, der letzte Besitzer Eric Le Moguen, verkaufte das Weingut jetzt an Molitor.
Der Moselwinzer, der persönlich für jede Entscheidung in seinem Keller in Bernkaste-Kues verantwortlich ist und jeden seiner begehrten Weine selbst betreut freut sich auf die neuen Möglichkeiten. „Ich kann mich nicht beklagen, dass mir langweilig wird“, sagte er nach der Bekanntgabe seiner Neuerwerbung.
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