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Neustadt startet die Weinlese

23. August 2016 15:24

DEUTSCHLAND (Neustadt/Weinstrasse) – Es ist soweit: In Neustadt an der Weinstrasse wurden am Montag die ersten Trauben des Jahrgangs 2016 gelesen. Los ging´s mit der Sorte Solaris, einem Klassiker für die Produktion von Federweissen.

Von Ruth Preywisch

Neustadt an der Weinstrasse
Neustadt an der Weinstrasse

Für die Winzer war 2016 bisher kein leichtes Jahr. Frost im Frühling und feucht-kühles Wetter im Frühsommer haben den Reben zugesetzt, ein starker Pilzbefall mit falschem Mehltau in fast allen deutschen Anbaugebieten war die Folge.

Besonders Biowinzer, die keine konventionelle Mittel zur Bekämpfung einsetzen dürfen, haben zum Teil sogar mit einem Totalausfall zu kämpfen und auch bei konventionellen Weingütern werden hohe Ertragsverluste erwartet. Das Deutsche Weininstitut rechnet deshalb mit einer weit kleineren Ernte als im vergangenen Jahr.

Doch die übrig gebliebenen Reben hätten ein gutes Potential, verlautet es aus Winzer-Kreisen. Auch Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) ist optimistisch. „Die Aromatik ist schon schön ausgeprägt, es kann noch einen guten Jahrgang geben“, sagte er. Das angekündigte hochsommerliche Wetter in den nächsten Tagen werde den Trauben ausserdem nochmal einen Reifeschub geben.

Der herbstliche Wechsel zwischen heissen Tagen und kühlen Nächte ist gerade für die Aromenvielfalt und Frische der Weissweine von entscheidender Wichtigkeit. Die regulären Rebsorten können das gute Wetter auch für sich nutzen, denn die Hauptlese beginnt erst Mitte bis Ende September.

Für Federweisser, in Deutschland auch Rauscher oder Bitzler genannt, werden dagegen vorwiegend frühreife Rebsorten wie Solaris, Ortega oder die Siegerrebe verwendet. Der gerade in der Gärung befindliche Traubensaft prickelt leicht und hat einen Alkoholgehalt von etwa fünf Prozent. Da bei der Gärung Kohlensäure frei wird, werden die Flaschen mit einer luftdurchlässigen Kapsel verschlossen, damit das Gas entweichen kann.

Federweisser schmeckt anfangs sehr süss, wird aber mit fortschreitender Gärung herber. Angeboten wird er nur zwischen August und Oktober und hat sich in Deutschland zu einem echten Trend entwickelt. Rund vier bis fünf Millionen Liter gehen pro Jahr aus deutscher Erzeugung in den Handel. Etwa 1,5 Millionen Liter davon stammen allein aus der Pfalz.

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