Pennsylvania legalisiert Weinhandel
29. Juli 2016 14:55USA (Pennsylvania) – Ab dem 8. August können sich Restaurants, Hotels und Weinhändler in Pennsylvania freuen, denn dann fällt auch hier endgültig das staatliche Alkoholmonopol. Es galt seit der Prohibition und hat den privaten Handel für Bier, Wein und Spirituosen verboten.
Von Ruth Preywisch
Tom Wolf, Gouverneur des US-Staates Pennsylvania, ist mit dem neuen Gesetz ein historischer Schritt gelungen, denn es bedeutet nicht weniger als dass das wohl grösste staatliche Alkoholmonopol der USA fällt und der Handel fast gänzlich privatisiert und legalisiert wird.
In Folge können Hotels und Restaurants Weine für den Ausschank selbst kaufen, Casinos dürfen 24 Stunden am Tag Weine ausschenken und die Importmöglichkeiten der staatlichen Pennsylvania Liquor Control Board (PLCB) werden stark ausgebaut.
Privatverbraucher haben Grund zur Freude
Den meisten Grund zur Freude haben die privaten Weintrinker. Wenn das Gesetz in Kraft getreten ist, dürfen sie Wein im Supermarkt oder beim Winzer kaufen und ihn sich auch aus anderen US-Staaten liefern lassen. Ganz ohne Kontrolle der PLCB. Das alles wurde ihnen bisher aufgrund der seit der Prohibition geltenden Gesetze untersagt. Künftig dürfen Handel, Gastronomie und Verbraucher Wein frei erwerben und jährlich bis zu 420 Flaschen Wein pro Erzeuger im eigenen Keller lagern.
Seit mehr als 80 Jahren wurde in Pennsylvania der Verkauf von Wein und Spirituosen durch die PLCB gesteuert und kontrolliert, auch mit der Massgabe, dass nur die von der PLCB freigegebenen Marken konsumiert werden konnten. Heute rangiert der Weinmarkt in Pennsylvania auf Rang zwölf der US-Staaten mit einem Umsatz von über 885 Millionen US-Dollar im Geschäftsjahr 2014/15.
Pennsylvania gehörte bisher zu den grössten US-Staaten, in denen freier Weinhandel und das Lagern von Wein verboten war. Nun ist es der 43. US-Staat, in dem die Handelsbeschränkungen für Wein und Spirituosen gefallen sind.
Ganz unkontrolliert wird der Weinhandel in Pennsylvania aber auch mit dem neuen Gesetz nicht ablaufen. Zwar wird die staatliche Kontrolle des Alkoholkonsums und des Handels mit Bier und Wein fast ganz aufgehoben, bei den Spirituosen aber hat die PLCB nach wie vor die Kontrolle.
Dies ärgert vor allem den Handel, denn die Umsätze mit Spirituosen im vergangenen Jahr betrugen in Pennsylvania über 1,22 Milliarden US-Dollar. Diese Einnahmequelle wollte sich der Senat dann aber doch nicht nehmen lassen.
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