USA (Las Vegas) – Ein Regal, das den Wein zum richtigen Trinkzeitpunkt empfiehlt und den Überblick behält und ein Einschenker, bei dem man den Korken nicht ziehen muss: Die CES hatte auch für Weinliebhaber smarte Technik zu bieten.  

Von Ruth Preywisch

Wer den Überblick in seinem Weinkeller verloren hat und die gesuchte Flasche nicht findet oder vor dem Regal steht und nicht weiss, wann der Rotwein die richtige Reife hat, dem kann in Zukunft das Regal selbst weiterhelfen. „Nimm den Merlot, der ist jetzt trinkreif“, könnte es zum Beispiel empfehlen. Oder verraten, dass der gesuchte Riesling ganz oben links liegt.

Smartes Weinregal

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Caveasy, das erste Weinregal mit Smartphone-Anbindung, kann das schon jetzt. Vorgestellt wurde es auf der CES in Las Vegas. Damit das Regal den Wein wiederfindet, muss man zunächst das Etikett mit der dazugehörigen App fotografieren.

Dann legt man die Flasche an ihren Platz und das Regal meldet die Position zurück an die App. Wer dann später auf den entsprechenden Eintrag im Smartphone klickt, dem weisen LED-Lichter den Weg zur gesuchten Flasche.

Doch das ist noch nicht alles. Die Software in der App gleicht darüberhinaus das Etikett mit einer Datenbank ab. Sie meldet sich, wenn ein Wein die optimale Trinkreife erreicht hat und kann sogar helfen, den passenden Wein zu einem Essen auszuwählen.

Das Regal kann sogar vor ungünstigen Lagerungsbedingungen warnen, da es Temperatur und Luftfeuchtigkeit überwacht. In jedes Regalmodul passen 5 Flaschen, die Regale sollen ab Mitte 2018 für je 160 Euro in den Handel kommen.

Auch für die, die nicht gleich eine ganze Flasche Wein auf einmal trinken wollen gibt es ein neues Gadget. Der Ausgiesser von Coravin ermöglicht das Einschenken ohne das Öffnen der Flasche. Der Korken wird nur mit einer schmalen Kanüle durchstochen, beim Eingiessen wird die Flasche durch das Gas Argon aufgefüllt.

Wird der Ausgiesser entfernt, soll sich der Korken wieder schliessen und das Gas verhindern, dass der Wein mit Sauerstoff in Verbindung kommt und damit an Frische und Geschmack verliert. Das neuste Modell des Ausgiessers zeigt die verbleibende Menge Gas sowie den Akkustand und die Reinigungsintervalle an und sendet diese Informationen auch an die dazugehörige App auf dem Smartphone.

Die Software kann alle geöffneten und geleerten Flaschen auflisten und sogar Weinempfehlungen aussprechen. Nicht nur zu passenden Speisen, sondern auch zu Büchern, Filmen oder Musik. Der smarte Weinöffner soll im September in den Handel kommen und 1000 US-Dollar kosten. Das Gerät ohne automatische Gaszufuhr und Bluetooth soll 200 US-Dollar kosten.

Der smarte Weinöffner für Weintrinker könnte dann eine Neuheit aus dem Jahr 2016 schon wieder überflüssig machen. Das Unternehmen 10-Vins hatte mit D-Vine eine Art Kapsel-Maschine für Wein vorgestellt. Der in 0,1-Liter-Dosen abgefüllte Wein wird in der Maschine „belüftet“ – so dass er laut Firma schmeckt, als habe er drei Stunden lang in einer Karaffe geatmet – und temperiert, also entweder erwärmt oder gekühlt. So wirklich durchgesetzt hatte sich das Gerät allerdings bisher nicht. Die Zukunft wird zeigen, ob das smarte Weinregal oder der Weinöffner sich besser durchsetzen.