Spätfrost minderte Weinernte um 14 Prozent
16. März 2017 22:31ÖSTERREICH (Wien) – Das Jahr 2016 war kein gutes Weinjahr für Österreich. Ein später Frosteinbruch im April hat die Erntemenge um rund 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr und um rund 16 Prozent gegenüber dem Ernteschnitt der vergangenen Jahre gesenkt. Besonders betroffen sind die Rotweine.
Von Ruth Preywisch
Das Jahr 2016 fing mit einem milden März gut an, dann aber beendete extremer Spätfrost Ende April die Aussichten auf eine gute Ernte. Besonders in den steirischen und burgenländischen Weinbaugebieten gab es massive Ernteausfälle. Im weiteren Verlauf entwickelte sich die Witterung dann zwar mit einem gemässigten Sommer und einem sonnigen Herbst positiv, die bereits beschädigten Rebstöcke rettete das aber nicht mehr.
Nur die Gebiete in Niederösterreich, in denen der Spätfrost fast keinen Schaden anrichtete konnten davon profitieren. Hier reiften denn auch sehr zufriedenstellende Weinerntemengen heran. Mit 1,5 Millionen Hektolitern verzeichnete Niederösterreich im Vergleich zu 2015 einen Anstieg der Weinproduktion um 11 Prozent und übertraf den Ernteschnitt der vergangenen fünf Jahre um 6 Prozent. Von Spätfrostschäden waren nur die Wachau , das Gebiet Carnuntum sowie die Thermenregion betroffen.
Alle anderen Gebiete konnten überdurchschnittliche Produktionsmengen einfahren. So verzeichnete das Gebiet Wagram sehr gute Erträge: Während im Jahr 2015 Hagel deutliche Ernteeinbussen verursachte, konnte die Produktion im Jahr 2016 um mehr als drei Viertel gesteigert werden. Auch in Wien lag die Produktion mit 25.300 Hektolitern um rund 15 Prozent über der des Vorjahres.
Gänzlich anders war die Ertragssituation im Burgenland. Aufgrund der Frostschäden wurde mit 328.400 Hektolitern nur die Hälfte der Ernte eines durchschnittlichen Jahres eingebracht. Besonders hohe Einbussen wurden für das Gebiet Neusiedlersee gemeldet. Rot- und Weissweine waren hier gleichermassen betroffen.
In der Steiermark wurden 2016 nur 84.500 Hektoliter Wein produziert, was einem Produktionsausfall von 61% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Am schlimmsten traf es die Weststeiermark, hier wurde mit 5.400 Hektolitern gerade mal ein Fünftel des Weinvolumens eines Normaljahres eingebracht.
Vor allem im Bereich der roten Qualitäts- und Prädikatsweine mussten die Winzer Einbussen von rund 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen. Bei den qualitativ hochwertigen Weissweinen hielt sich der Schaden mit rund 3 Prozent geringerer Menge dagegen in Grenzen.
Im Segment Wein/Landwein wurde mit 73.700 Hektolitern ein Minus von 39 Prozent verglichen mit dem Vorjahr ermittelt. Besonders betroffen waren auch hier die roten Sorten, ihre Erntemenge sank um 60 Prozent. Bei den Weissweinen sah es wieder besser aus, hier sank die Menge nur um rund 23 Prozent.
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