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Staatsweingut Meersburg produziert „klimaneutral“

13. Dezember 2016 15:58

DEUTSCHLAND (Meersburg) – Als zweites deutsches Weingut und erstes in Baden-Württemberg wurde das Staatsweingut Meersburg als „klimaneutrales Weingut“ ausgezeichnet.

Von Ruth Preywisch

Das Staatsweingut erhielt die Auszeichnung vom Deutschen Institut für nachhaltige Entwicklung (DINE) für seine konsequente Verringerung des CO2 Ausstosses von 516 auf 442 Tonnen in den Jahren 2011 bis 2015. Das entspricht einer Reduktion von 15 Prozent.

Das Staatsweingut Meersburg
Das Staatsweingut Meersburg

Basis für diese Einsparungen waren die Umstellung auf Ökostrom, die Nutzung biologischen Düngers und durch die Einführung von Mehrwegflaschen. Das Staatsweingut ist erst das zweite klimaneutrale Weingut in Deutschland nach dem Betrieb von Alfons Hormuth in der Pfalz, der Anfang des Jahres ausgezeichnet wurde.

Um den CO2-Verbrauch zu ermitteln, errechnet das DINE die Treibhausgas-Emissionen während des gesamten Prozesses von Beginn der Pflanzung der Reben über Ausbau bis hin zur Vermarktung des fertigen Weines. Dafür dokumentierte das Staatsweingut jeden gefahrenen Kilometer, jeden Tropfen Benzin, jeden Liter Wasser und sogar das verbrauchte Büromaterial.

Doch damit nicht genug, denn klimaneutral bedeutet auch, dass das ausgestossene CO2 kompensiert werden muss. Dafür hat das Staatsweingut CO2-Emissionsrechte in Höhe von 450 Tonnen an einem Waldschutzprojekt in Brasilien erworben.

In Zusammenarbeit mit dem Zukunftswerk eG Starnberg werden dadurch in Florestal Santa Maria tropische Bäume vor der Abholzung geschützt. Die Entscheidung fiel auf das Projekt im tropischen Regenwald, da mit den dortigen Bäumen die CO2 Vernichtung besser funktioniert als mit heimischen Arten.

Gleichzeitig mit der neuen Auszeichnung wurde auch das 2012 erstmals verliehene Fair Choice Siegel der DINE für das Staatsweingut verlängert. Dieses erhält der Betrieb aus ökologischen, ökonomischen aber auch nach sozialen Kriterien. Diese seien im Staatsweingut durch den Fokus auf Nachhaltigkeit schon in der Ausbildung und den schonenden Umgang mit Ressourcen aller Art erfüllt, so Armin Gemmrich, Leiter des DINE.

Das Staatsweingut befinde sich mit seinen CO2-Werten auf einem sehr guten Weg, sagte er weiter. Dennoch gäbe es noch Entwicklungspotenzial. Denkbar sei zum Beispiel die Verwendung der „Bag-in-Box“, einer praktischen, umweltfreundlichen Verpackung, die die Produktion von drei Flaschen ersparen könne. Doch die scheitert bisher an der niedrigen Akzeptanz beim Endverbraucher.

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