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Trierer Weinkönigin punktet mit chinesisch

3. Mai 2018 16:31

DEUTSCHLAND (Trier) – Sie repräsentieren nicht nur ihre Weinregionen, sie verfügen auch über ein profundes Wissen rund um Rebsorten, Lagen und die Weinproduktion: Weinkönigin wird man nicht einfach so. In Trier regiert jetzt allerdings eine, die das noch toppt. Bärbel Ellwanger kann zusätzlich chinesisch – und hat damit bei der Wahl gepunktet.

Von Ruth Preywisch

Genau wie ihre Konkurrentinnen musste sich die Weinkönigin einer Fachbefragung stellen, bei der sie allgemeines Wissen über Rebsorten, Weinlagen, Weinherstellung, Heimatkunde und Stadtgeschichte nachweisen musste. Und natürlich musste sie sich auch beim Verkosten beweisen. Den entscheidenden Unterschied machte dann aber eine Fähigkeit, die mit Wein auf den ersten Blick nichts zu tun hat: Die 24-jährige spricht chinesisch.

Bringt Kapital: Trier feiert Karl Marx und China.
Bringt Kapital: Trier feiert Karl Marx und China.

„Ich möchte den Chinesen, die nach Trier kommen, unseren Wein schmackhaft machen“, hat Ellwanger bei der Wahl angekündigt. Und das ist gerade in diesem Jahr in Trier wichtig, denn die Stadt feiert den 200. Geburtstag von Karl Marx, dem berühmtesten Sohn der Stadt. Die Feierlichkeiten ziehen jede Menge chinesische Touristen an, die die Winzer von ihren Weinen überzeugen möchten. Denn China ist ein Wachstumsmarkt, die Weinexporte steigen.

Ellwanger soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Die junge Frau spricht nicht nur chinesisch, sie hat Sinologie studiert und in China und Taiwan gelebt. Deshalb sind ihr auch die lukullischen Unterschiede zwischen China und Europa bekannt. Denn der Geschmack der Chinesen ist für Europäer gewöhnungsbedürftig.

„Sie mischen Wein mit Cola oder Eistee. Eigentlich mit allem, vor allem Softdrinks.“ Hauptsache Süss sei das Stichwort. Manche machten allerdings auch Gurkenscheiben in den Wein. Trockene Weine dagegen stünden in China nicht gerade hoch im Kurs, auch im Herausschmecken von Aromen seien die Asiaten noch nicht geübt.

«Das dauert noch ein bisschen», sagt Ellwanger. «Die meisten Chinesen mögen edelsüsse, hochwertige Weine.» Die jüngeren Chinesen allerdings interessierten sich sehr für Wein. In Städten wie Shanghai gäbe es mittlerweile auch richtige Weinbars. Das Fachvokabular– von trocken bis edelsüss – hat sich Ellwanger in der Fremdsprache bereits angeeignet. Durstige Touristen aus dem fernen Osten sind bei ihr also an der richtigen Adresse.

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