Weltweiter Einbruch der Weinproduktion
25. Oktober 2016 12:38FRANKREICH (Paris) – Die weltweite Weinproduktion 2016 beläuft sich auf rund 259 Millionen Hektoliter (Mhl) und ist gegenüber dem Vorjahr um fünf Prozent gesunken. Dies gab die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV) bekannt.
Von Ruth Preywisch

Die Produktionsmenge ist eine der drei schlechtesten, die in den letzten 20 Jahren erzielt wurde. Aufgrund verschiedener klimatischer Ereignisse und Bedingungen unterscheiden sich die Ergebnisse unterschiedlicher Regionen allerdings stark.
Grösster Verlierer sind die Länder Südamerikas und Afrikas, die mit massiven klimatischen Turbulenzen zu kämpfen hatten. Aber auch Europa schnitt schlecht ab, Frost im Frühjahr und ein feuchter Sommer haben viele Schäden verursacht. Nordamerika, Australien und Neuseeland dagegen konnten ihr gutes Niveau halten oder sogar verbessern.
Trotz der Einbussen kommen die führenden Erzeugerländer aber nach wie vor aus Europa. Führendes Land bleibt Italien mit 48,8 Mhl, gefolgt von Frankreich mit 41,9 Mhl und Spanien mit 37,8 Mhl. Die Produktionsmengen in Italien und Spanien liegen leicht über dem Fünfjahresdurchschnitt, in Frankreich dagegen deutlich darunter.
Das Land hat einen Verlust von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Deutschland und Portugal verzeichnen mit jeweils 8,4 und 5,6 Mhl eine rückläufige Produktionsentwicklung, Portugal mit 20 Prozent weit mehr als Deutschland mit vier. Rumänien und Griechenland trotzdem dem negativen Trend, sie konnten ihre Produktionsmenge steigern.
Die Vereinigten Staaten erzielen mit 22,5 Mhl wieder ein hohes Produktionsniveau. In der südlichen Hemisphäre nimmt die Weinproduktion dagegen stark ab. Vor allem Südamerika hatte im laufenden Jahr mit klimatischen Widrigkeiten zu kämpfen, die sich deutlich bemerkbar machen.
Argentinien erleidet 2016 mit 8,8 Mhl einen starken Produktionseinbruch, es wurden 35 % weniger produziert als im vergangenen Jahr. Auch in Chile sinkt die Produktionsmenge um rund 21 Prozent gegenüber 2015.
Am schlimmsten hat es jedoch Brasilien getroffen, hier wurde mit 1,4 Mhl nur die Hälfte der Weinmenge des Vorjahres erreicht. Australien und Neuseeland konnten dagegen ihre Produktionsmengen steigern, Neuseeland erreicht mit 3,1 Mhl fast seinen historischen Rekord von 2014.
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