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Die deutsche Königin – Business statt Folklore

Die deutsche Königin – Business statt Folklore
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Janina Huhn wurde von einer Jury zur Deutschen Weinkönigin gewählt. Die 25-Jährige sympathische Titelträgerin aus Bad Dürkheim sprach mit Chefredakteur Wolfgang Hubert über ihr zeitaufwändiges Amt, Reisen, Konkurrenz und Pläne.

„Für mich ist klar: Deutsche Weinkönigin ist Business. Also weg vom Klischee der Hoheit, hin zur Businessfrau.“

Wie darf man Sie denn anreden? Eure Hoheit?

Ganz einfach mit meinem Namen. Offiziell werde ich allerdings vorgestellt als Janina Huhn, die Deutsche Weinkönigin.

Sie haben rund 250 Termine in einem Jahr. Auf welche sind Sie denn besonders neugierig?

Auf Termine im Ausland, vor allem Amerika und Asien, das wird ganz spannend. Aber auch auf die Antrittsbesuche in unseren Anbauregionen. Es ist mir aber ebenfalls wichtig, zum Beispiel die Sylter noch mehr vom deutschen Wein zu überzeugen.

Wie möchten Sie denn etwa den Italienern, Amerikanern oder Asiaten den deutschen Wein näher bringen?

Ich denke, man muss in anderen Weinnationen auf den unterschiedlichen Weinstil Deutschlands eingehen und ihn erklären. Und für ganz wichtig halte ich es, eine Kombination zur dortigen Landesküche herzustellen. Also weshalb man etwa einen Riesling zu bestimmten typischen Gerichten wie Pasta probieren sollte.

In Asien, gerade in China, ist das einfacher. Chinesen lieben deutsche Weine, auch da vor allem unsere restsüssen Spezialitäten sehr gut zur chinesischen Küche passen. Aber wir sollten die Chinesen davon überzeugen, dass sie noch mehr deutsche Weine trinken.

Einige in Ihrer Familie sind in der Weinbranche tätig, Sie selbst aber haben etwas ganz anderes studiert. Wird es Sie irgendwann beruflich in den Bereich Wein ziehen?

Janina Huhn repräsentiert Deutschland als Deutsche Weinkönigin im In- und Ausland
Janina Huhn repräsentiert Deutschland als Deutsche Weinkönigin im In- und Ausland

Ich habe den Bachelor in Geschichte und kürzlich ein Praktikum beim Weingut Pfeffingen absolviert. Das musste ich wegen der Wahl zur Deutschen Weinkönigin beenden. Aber ich sehe meine berufliche Zukunft trotz meines Studiums in der Weinbranche.

Jetzt habe ich noch knapp ein Jahr Zeit, mir die nächsten Schritte zu überlegen. Mein Traum wäre der Wein-Eventbereich, aber ich möchte auch den Kontakt zur Produktion im Weinberg und Keller nicht verlieren.

Was war denn Ihr erster Gedanke nach der Wahl?

Das Wort Wahnsinn. Aber dann es war ein Wechselbad der Gefühle, vor allem als ich in die Gesichter der anderen Kandidatinnen sah.

Wir hatten alle eine so tolle Zeit zusammen in den Wochen zuvor, hatten uns prima verstanden und da schluckt man schon mal kräftig, wenn man sie zum Teil weinen sieht.

Sie haben nun zwei Stellvertreterinnen, Judith Dorst aus Wörrstadt in Rheinhessen und Kathrin Schnitzius aus Kröv an der Mosel. Es hat den Anschein, dass Sie sich mit ihnen gut verstehen.

Manche Vertreter der Presse waren darauf aus, uns als Gegenspielerinnen darzustellen, einfach um ihre Artikel interessanter zu machen. Sozusagen ein Zickenkrieg im Weinberg. Aber nein, den gibt es definitiv nicht. Wir verstehen uns ganz eindeutig prima.

Werden Sie auch einmal mit anderen Königinnen auftreten, etwa mit der Spargelkönigin?

Auf der Grünen Woche werde ich ganz sicher einige Königinnen aus anderen Branchen treffen. Aber das wird keinen Showcharakter haben. Für mich ist klar: Deutsche Weinkönigin ist Business. Also weg vom Klischee der Hoheit, hin zur Businessfrau.

Dann nochmals herzlichsten Glückwunsch von unserem Team zur Wahl. Viel Freude, Spass und Erfolg weiterhin.

Danke sehr, das wünsche ich Ihnen und der selection ebenfalls. Bis bald, wir werden uns ja noch öfter begegnen.

Über den Autor

Wolfgang Hubert ist seit über 20 Jahren als Weinjournalist, Verkoster und Autor tätig und war bis 2008 außerdem Chefredakteur des Magazins „getränke markt“. Seit Ende 2014 ist er Chefredakteur des Genussmagazins "selection".

Dazu schreibt oder schrieb er regelmässig diverse Beiträge unter anderem für WeinWisser, Vinum, Wein Gourmet, essen & trinken, sowie für renommierte Tages- und Wochenzeitungen.

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