zurück

Chenin Blanc

Chenin Blanc
Copyright Stockfood

Allgemeines

Die Chenin Blanc-Rebe kommt, wie der Name schon vermuten lässt, ursprünglich aus Frankreich. Sie gehört zu den am weitesten verbreiteten weissen Rebsorten der Welt und wird auch in ihrer Heimat noch flächendeckend angebaut. Wenn man den Ertrag der Rebe begrenzt, steigt die Qualität der resultierenden Weine.

Kennzeichnend ist unter anderem der relativ hohe Säure- und Zuckergehalt, der Chenin Blanc auch für Likörweine prädestiniert. Des Weiteren ist die Verwendung als Ausgangswein für Spirituosen weit verbreitet, wovon vor allem in den Weinbaugebieten Südafrikas gerne Gebrauch gemacht wird.

Edle Herkunft

Lange Zeit war die Abstammung der Chenin Blanc-Rebe nicht geklärt. So kursierten die wildesten Gerüchte über Verwandtschaftsbeziehungen, mit denen Chenin Blanc in Verbindung gebracht wurde. Erst im August 2010 wurde scheinbar Licht ins Dunkle gebracht. Die von französischen Wissenschaftlern in „Theoretical and Applied Genetics“ veröffentlichte Studie legt nahe, dass Chenin Blanc direkt von Sauvignon Blanc und Gewürztraminer abstammt. 

Gründe für einen leichten Rückgang der Rebflächen im Loire-Tal sind den lokalen Bedingungen geschuldet. Starke Niederschläge und Spätfröste, die im Loire-Tal keine Seltenheit sind, werden dem früh austreibenden Chenin Blanc zum Verhängnis. Inzwischen werden in Kalifornien und in Südafrika deshalb weitaus grössere Flächen mit Chenin Blanc bestückt, als es im eigentlichen Heimatland der Fall ist.

Abhängigkeit von der Umgebung

Die dicke Beerenhaut des Chenin Blanc, die bei Feuchtigkeit schnell zu Schimmeln beginnt. wird wegen ihrer Anfälligkeit für die begehrte Edelfäule geschätzt und häufig für die Produktion von Süssweinen verwendet. Problematisch wird dies allerdings in schlechteren Jahrgängen. Wenn der Säuregehalt unausgewogen hoch ist, insbesondere im Zusammenhang mit einem niedrigen Zuckergehalt, schimmeln die Beeren, ohne zu reifen und sind somit ungeniessbar.

Die Abhängigkeit vom Terroir zeigt sich auch in Bezug auf trocken ausgebaute Chenin Blanc-Weine. Je nach Jahrgang können vollkommen unterschiedliche Aromen brillieren, die dem ungeübten Gaumen den Verdacht aufdrängen, dass es sich unmöglich um ein- und dieselbe Rebsorte handeln könne. Auch das endgültige Stadium der Reife ist nur schwer vorherzusagen.

Hat ein qualitativ hochwertiges Erzeugnis dieses Stadium erreicht, verwöhnt es die Sinnesorgane mit einem Bouquet, das an indische Gewürzklassiker wie Kurkuma und Safran erinnert. Gerade hochangesehene Sommeliers haben aufgrund der eigenwilligen Komplexität immer wieder Spass an den Erzeugnissen der Traube, die im deutschsprachigen Raum leider ein Schattendasein fristet.

Nach oben

Jetzt Facebook-Fan werden und keine Story verpassen

Jetzt Facebook-Fan werden

Jetzt den Weinclub.ch
Newsletter abonnieren

Immer auf dem aktuellen Stand - das Weinclub.ch Mailing kostenlos abonnieren.

Datenschutz wird bei uns gross geschrieben - wir geben Ihre Daten niemals weiter. Der Newsletter kann jederzeit gekündigt werden.