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Grauburgunder

Grauburgunder
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Allgemeines

Mit einer internationalen Fläche von etwa 18.000 Hektar nimmt der Grauburgunder, in Frankreich als Pinot Gris, in Italien als Pinot Grigio und im Wallis als Malvoisie, bekannt, einen eher geringen Platz im Sortenspiegel ein. Aber die Bedeutung der Sorte ist derzeit steigend. Vor allem in Deutschland gewinnt sie zunehmend an Verbreitung. Das hat einen einfachen Grund. Kann der Grauburgunder gut ausreifen, bringt er säurearme, dabei körper- und extraktreiche Weine hervor, die besonders gut zum Essen passen.

Seinen Namen verdankt er der Farbe seiner Trauben, die im Stadium der Reife leicht blaurote Färbung mit einem Stich ins Graue aufweisen. Ausserdem ist die Sorte wenig krankheitsanfällig und kaum frostempfindlich. Sie wächst besonders gut auf Lössterrassen, aber auch auf Kalkboden und steinigen Untergründen. Dann liefert sie gute Erträge und hohe Mostgewichte. Lehmige Böden sind dagegen weniger geeignet. 

Früher wurde die Sorte in Deutschland meist mit dem Synonym Ruländer bezeichnet. Dies waren in der Regel mehr oder weniger deutlich süsse Weine. Mittlerweile hat man sich darauf geeinigt, dass der Graue Burgunder vorwiegend trocken ausgebaut wird, während Ruländer weiterhin für die süssen Weine stehen soll.

Die geschmackliche Bandbreite

Der Grauburgunder wird gerne im Stahltank, im grossen Holzfass, aber auch im Barrique mit biologischem Säureabbau ausgebaut und entwickelt eine blassgelbe bis goldgelbe Farbe. Im Glas verbreitet er in einfacheren Qualitäten den Duft frisch aufgeschnittener, reifer Äpfel mit einem charakteristischen Hauch herbstlicher Rauchnoten. Bei guten Qualitäten erweitert sich das Aromenspektrum und er duftet dann vor allem nach grünen Nüssen, Mandeln, frischer Butter und zeigt dazu fruchtige Aromen, die an Birnen, Trockenobst und Rosinen, Ananas und Zitrusfrüchte erinnern.

Insgesamt geniesst der Grauburgunder einen besonders hohen Anbauwert in Baden, vornehmlich am Kaiserstuhl. Die Weine aus den Lagen am Kaiserstuhl zeichnen sich durch ihre füllige Art sowie Noten von Zitrus, Grapefruit und Mango aus. In der Pfalz dagegen bevorzugt man heute eher den Ausbau von leichteren, fruchtigen Grauburgundern mit schönem Schmelz, angenehmer dezenter Säure und Aromen von Pfirsichen, Honigmelonen, Äpfel und Quitten.

Die Geburtstunde des Grauburgunders

Der Grauburgunder ist eine Mutation des Spätburgunders. Vermutlich wurde sie erstmals in Burgund als neue Sorte erkannt. Reisende Mönche sollen sie dann 1375 nach Deutschland, Österreich und Ungarn in die Gegend des Plattensees gebracht haben.

Gesichert ist aber, dass sie im Jahre 1711 vom Kaufmann Johann Seeger Ruland in einem über 20 Jahre lang verwilderten Garten in Speyer entdeckt wurde. Er vermehrte von der neu entdeckten Rebsorte Stecklinge und verkaufte sie unter der Bezeichnung Speirer weiter. Bereits nach wenigen Jahren wurde sie vom Landesherrn als Qualitätssorte eingestuft und zu Ehren des Entdeckers Ruländer getauft.  

 

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