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Rheinhessen

Rheinhessen
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Allgemeines

Mit einer Rebfläche von rund 26.500 Hektar ist Rheinhessen das grösste Weinanbaugebiet Deutschlands. Es befindet sich in einem Viereck zwischen Mainz, Worms, Alzey und Bingen und wird im Norden und Osten durch den grossen Rheinbogen umschlossen. Wie wichtig der Weinanbau hier ist, lässt sich an zwei Tatsachen erkennen. Zum einen bauen von den 136 Gemeinden Rheinhessens nur fünf Gemeinden keine Trauben in der eigenen Gemarkung an. Zum anderen nehmen die Weinberge gut ein Fünftel der Gesamtfläche der Region ein.

Unterteilt ist das Gebiet in die drei Bereiche Bingen, Nierstein und Wonnegau, die insgesamt 24 Grosslagen und 434 Einzellagen umfassen. Das rheinhessische Klima ist ideal für die Reben. Generell sind die Temperaturen moderat und mild. Es gibt viel Sonnenschein im Sommer, aber in der Regel keine glühende Hitze und im Winter herrscht kaum Frost. Auch die Niederschläge halten sich in Grenzen, denn der Taunus wie der Odenwald halten ein zu viel an Feuchtigkeit ab. Gute Voraussetzungen für den Anbau von Rebsorten unterschiedlichster Art.

Weißweine im Fokus

Rund zwei Drittel der in Rheinhessen angebauten Trauben entfallen dabei auf weisse Sorten. Derzeit noch führend ist der Müller-Thurgau mit 16 Prozent, knapp vor dem Riesling, der derzeit nur einen Prozentpunkt weniger aufweist. An dritter Stelle folgt der Silvaner, der lange Zeit die bedeutendste Sorte der Region war, und nun eine Renaissance erlebt. Immerhin verfügt Rheinhessen über die grösste Silvaner-Anbaufläche der Welt.

Dahinter sind vor allem die weissen Burgundersorten im Aufwärtstrend, wobei der Grauburgunder vor dem Weissburgunder und dem Chardonnay kommt. Doch die Rotweinfläche hat sich innerhalb des letzten Jahrzehnts verdoppelt. Dabei liegt der Dornfelder an erster Stelle, vor Portugieser, Spätburgunder und Regent. Aber auch Sorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon und Frühburgunder spielen eine zwar noch bescheidene, aber wachsende Rolle. 

Der Rieslinganbau ist besonders in den Orten Nierstein, Nackenheim und Oppenheim am meisten verbreitet. Das hat Tradition, die Rieslinge aus diesem Gebiet genossen vor 100 Jahren hohes Ansehen und erzielten bei internationalen Auktionen Spitzenpreise. Überwiegend wachsen die Trauben in Rheinhessen auf Kalkstein, Löss, Ton- und Mergelböden sowie auf Sand, Quarzit, Porphyr, Rotliegend und Braunerde.

Starke Visitenkarten

Insgesamt produzieren auf diesen Böden über 6000 Winzer aus rund 120 Millionen Rebstöcken etwa 2,5 Millionen Hektoliter Wein pro Jahr. Ein Teil davon wird unter der Bezeichnung „Selection Rheinhessen“ angeboten. Diese Linie verspricht überdurchschnittliche Weine mit einem grossen Reifepotenzial und wurde 1992 eingeführt. Im Durchschnitt tragen lediglich 50.000 bis 60.000 Flaschen pro Jahr dieses Zeichen.

Die Voraussetzungen dafür sind mindestens 15 Jahre alte Reben, die Lese von Hand und niedrige Erträge. Ausserdem sind nur die klassischen regionalen Sorten Riesling, Silvaner, Weissburgunder, Grauburgunder, Gewürztraminer, Portugieser sowie Früh- und Spätburgunder zugelassen. Auf den Markt kommen die weissen Selectionsweine erst im September des folgenden Jahres, die Rotweine werden dagegen meist erst zwei Jahre nach ihrer Ernte präsentiert.

Darüber hinaus wurde 1981 die Kategorie Winzersekt in Rheinhessen sozusagen erfunden. Die nach dem Champagner-Verfahren hergestellten Sekte sind inzwischen eine weitere Visitenkarte der Region.

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