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Der Mix macht – Cuvées und ihre Herkunftsregionen

Der Mix macht – Cuvées und ihre Herkunftsregionen
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Viele der grossen Weine dieser Welt sind Cuvées. Einige Weinbauregionen sind besonders bekannt für diese Erzeugnisse aus diversen Rebsorten, die gemeinsam ein harmonisches und vielschichtiges grosses Ganzes ergeben.

Cuvées, also Weine, die im Gegenteil zu reinsortigen Erzeugnissen aus mehreren Rebsorten bestehen, werden im deutschen Sprachraum auch als Verschnitt bezeichnet. Ein eher krude klingender Begriff, der den Geniessern das unbedarfte Vermischen von minderwertigen Resten suggeriert.

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Natürlich ist dem, zumindest bei hochwertigen Weinen, keinesfalls so. Nicht umsonst sind einige der besten Weine der Welt Cuvées, allen voran der legendäre Opus One, eine Cuvée aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, Malbec und Petit Verdot. Auch ganze Herkunftsregionen sind für ihre ausserordentlichen Cuvées bekannt.

Das Bordeaux: bekannt für hochklassige Cuvées
Das Bordeaux: bekannt für hochklassige Cuvées

Manch ein Weinliebhaber mag sich zunächst nur zögernd an die Verschnitte heranwagen. Kauft man einen Riesling oder Späturgunder, weiss man eben, was einen erwartet. Bei einer Cuvée hingegen hängt man in weitaus höherem Masse vom Können des Kellermeisters ab.

Was aber ist nun das Erfolgsgeheimnis dieser Weine? Nicht nur Jahrgangsunterschiede können durch geschicktes Assemblieren ausgeglichen werden, auch die gekonnte Kombination der Aromen verschiedener Rebsorten kann im Idealfall zu einem komplexen, abgerundeten Grossen und Ganzen führen, das oft vielschichtiger ist, als es ein reinsortiger Wein wäre.

Einen grossen Blend zu erstellen ist ohne Zweifel die kreativste Aufgabe und grösste Herausforderung eines jeden Winemakers und ein Moment, an dem sich die Spreu vom Weizen trennt. Diverse Fruchtaromen, Säure, Gerbstoffe, Alkohol und Restsüsse wollen gegeneinander abgewogen und mit Gefühl zusammengeführt werden. So können positive und negative Charaktereigenschaften der Rebsorten nach Bedarf hervorgehoben oder abgeschwächt werden.

In der Regel werden hierfür die Grundweine separat ausgebaut und anschliessend assembliert, da die verschiedenen Rebsorten meist nicht zum selben Zeitpunkt reifen. Aber auch eine gemeinsame Gärung ist möglich. Bei sogenannten Field Blends werden die Reben gar gemischt auf dem Hang angebaut, gemeinsam gelesen und anschliessend zusammen ausgebaut. In den Vereinigten Staaten und auch Portugal wird diese Methode auch heute noch von einigen Winzern genutzt.

Châteauneuf-du-Pape

Châteauneuf-du-Pape ist die bekannteste Region des Rebbaugebiets Rhône. Insbesondere die Rebsorte Grenache erlangt hier eine enorme Ausdruckskraft und ist sowohl auf den Weinbergen als auch in den Weinen selbst mehrheitlich vertreten. Hinzukommen Syrah und Mourvèdre und eine Vielzahl weniger bekannter, autochthoner Rebsorten, deren prozentualer Anteil in den Weinen eher gering ausfällt.

Bis zu 22 Rebsorten, einige von ihnen Variationen ein und derselben Sorte, sind für die Region zugelassen. Die Châteauneuf-du-Pape Weine muten erdig an und sind, je nach Zusammensetzung, von mittlerem Körper und tendenziell eher niedrigem Tanningehalt. Typisch sind Anklänge von Kirsche, Beeren und gelegentlich floralen Akzenten. Es kommen auch Noten von Leder hinzu.

Côtes du Rhône

Oft werden die klassischen roten Rhône Weine von Liebhabern nur als GSM-Cuvées bezeichnet. Dies geht auf die Rebsorten Grenache, Syrah und Mourvèdre zurück, die in diesen Weinen tonangebend sind und ihren Stil definieren. Es handelt sich um Weine von mittlerem bis vollem Körper mit Anklängen von Himbeere, Brombeere, Vanille und Gewürzen. Auch in anderen Teilen der Welt hat sich herumgesprochen, dass die Assemblierung der GSM-Rebsorten zu einem besonders stimmigen Gesamtbild führt, und so findet man feine Rotweine nach südfranzösischem Vorbild längst auch in Ländern mit ähnlichem Klima wie Kalifornien und Südafrika. 

Bordeaux

Die roten Bordeaux-Weine sind schon seit Jahrhunderten weltberühmt und gehören zu den besten und teuersten der Welt. Nicht nur für ihre Aromatik, sondern auch das oft aussergewöhnliche Lagerungspotenzial sind sie bekannt. Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Petit Verdot und Malbec sind zugelassene Sorten. Sie vereinigen sich typischerweise zu einem Wein von mittlerem bis vollen Körper. Pflaume und schwarze Johannisbeere, ein dunkles Aromenprofil, Tabak Rauch und Mineralität sorgen für Komplexität. Auch die weissen bordelaiser Cuvées sind fein, allerdings längst nicht so bekannt, wie ihre roten Gegenspieler.

Rioja

Lange Zeit war die Rebbauregion Rioja das alleinige Aushängeschild Spaniens und Anlaufpunkt für Weinliebhaber aus aller Welt. Zu mindestens 70 % bestehen die roten Klassiker aus der spanischen Rebsorte Tempranillo, auch Mazuelo, Graciano und Maturana Tinta dürfen zurate gezogen werden. Das Ergebnis ist ein Rotwein von mittlerem bis vollem Körper mit kraftvollen Tanninen und Aromen von schwarzer Kirsche, Pflaume, Feigen und Leder. Auch feine Weissweine findet man im Rioja, es dominieren jedoch die Rotweine. 

Priorat

Das Priorat ist eine kleine Region Kataloniens, die seit einigen Jahren Furore macht. Grenache dominiert in den Weingärten, aber auch Merlot und Syrah sowie gelegentlich Mazuelo und Cabernet Sauvignon werden gerne angebaut und gekeltert. Die Weine sind typischerweise kraftvoll mit gutem Körper und Anklängen von Himbeere, Blaubeere, Pfeffer und deutlichen mineralischen Noten. Das Aromenprofil erinnert uns an die GSM-Weine der Côtes du Rhône, der Merlot verleiht den Weinen allerdings zusätzlich eine rauchige Komplexität und stärker ausgeprägte Gerbstoffe.

Cuvées – weltweit auf dem Vormarsch

Besonders in Frankreich gibt es viele Regionen, die bekannt für ihre komplexen Blends sind. Insbesondere im klimatisch ähnlichen Südafrika werden mittlerweile auch häufig und erfolgreich Weine nach bordelaiser Vorbild gekeltert. Aber auch bekannte italienische Weine wie Chianti, Super Tuskans, Amarone della Valpolicalla oder Soave sind Cuvées.

Und auch in Spanien dominiert zwar mengenmässig der Tempranillo, viele Weine werden aber unter Beimengung weiterer Rebsorten produziert. Die bekannten Portweine sind ebenfalls Verschnitte einer Vielzahl von Rebsorten, und die Kellermeister der Champagne sind wahre Meister im Cuvéetieren von Jahrgängen und Rebsorten.

Auch in den Vereinigten Staaten befinden sich die feinen Blends auf dem Vormarsch. Ein vermeintlich reinsortiger Cabernet Sauvignon aus dem Napa Valley darf beispielsweise bis zu 25 % Merlot oder Petit Verdot enthalten, um das Aromenprofil abzurunden, auch hier finden sich einige Weine nach französischem Vorbild aus klassischen bordelaiser Rebsorten.

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