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Weihnachten bei den Nachbarn – gefüllte Poularde

Weihnachten bei den Nachbarn – gefüllte Poularde
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Freuen Sie sich auf die Weihnachtszeit? Wir nehmen Sie mit auf eine Genusstour durch die Festtagsmenus unserer europäischen Nachbarn. Heute geht es dabei nach Frankreich.

Von Sophia Spillmann

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Die Franzosen sind bekannt für ihre raffinierte Cuisine. Bedingt durch die geographische Ausdehnung finden sich in Frankreich die verschiedensten Klimazonen, was eine grosse Vielfalt heimischer landwirtschaftlicher Erzeugnisse zur Folge hat.

Die Wälder, Rebflächen und Küsten Frankreichs stellen eine einmalige Quelle an Genussprodukten dar. Hier gibt es wirklich alles, was das Herz begehrt. Da liegt es eigentlich auf der Hand, dass auch das Weihnachtsfest besonders opulent gefeiert wird.

Das Fest der Liebe kann beginnen
Das Fest der Liebe kann beginnen

Die Vorweihnachtszeit nimmt in Frankreich keinen grossen Stellewert ein, auch der Adventskranz ist in französischen Haushalten nahezu unbekannt. Eine Ausnahme bildet Elsass-Lothringen, das an Deutschland angrenzt.

Das Elsass ist berühmt für die schönen Weihnachtsmärkte, die in den mittelalterlichen Dörfchen zum Bummeln einladen. Gourmets und Geniesser aus aller Welt kommen hier in zusammen, um durch die beleuchteten und geschmückten Gässchen zu schlendern, zu schmausen und einzukaufen.

Die Wohnungen werden oft klassisch weihnachtlich mit Stechpalmenzweigen und Mistelzweigen dekoriert. Und auch der Weihnachtsbaum „Sapin de Noël“ darf in den Häusern der Franzosen nicht fehlen. Tatsächlich stammt diese mittlerweile globale Tradition wohl aus dem Elsass.

Der Heilige Abend, also der 24. Dezember, ist in Frankreich oft ein ganz normaler Arbeitstag. Nach der Mitternachtsmesse, die am frühen Abend stattfindet, beginnt das grosse Essen in familiärem Kreis, genannt le réveillon.

Auch in Frankreich gestaltet sich das Festmahl, je nach Region, recht unterschiedlich. In der Provence zum Beispiel wird mit sieben Hauptgängen und 13 Desserts des Letzte Abendmahl symbolisiert.

Aber auch der Rest des Landes speist, als ob es kein Morgen gäbe. Man kann sich nur vorstellen, dass die Bürger Frankreichs vor und nach Weihnachten tagelang fasten, um sich ein derart opulentes Mahl einverleiben zu können.

Beginnend mit einem Aperitif arbeitet man sich langsam durch verschiedene Gänge, die häufig aus Austern auf Salat, Meeresfrüchten, Foie Gras mit Himbeerpüree, dem klassischen Truthahn mit Marronen‚ genannt‚ Dinde aux Marrons, oder einer mit Trockenfrüchten gefüllten Poularde bestehen. Wer anschliessend noch Hunger verspürt, labt sich an ausgesuchten französischen Käsespezialitäten mit Baguette.

Weihnachten bei den Nachbarn in Spanien – Gegrillte Dorade

Um die derart beanspruchte Kehle geschmeidig zu halten, wird selbstverständlich zu jedem Gang bester französischer Wein gereicht, zu den Austern muss es natürlich Champagner sein.

Als Nachtisch gibt es immer noch oft den traditionellen Bûche de Noël. In früheren Zeiten wurde zu Weihnachten im Kamin stets ein grosser Baumstamm verbrannt, dessen Asche anschliessend auf den Feldern für ein fruchtbares neues Jahr ausgebracht wurde.

Wer kann es den französischen Gourmets verübeln, dass sie diesem Brauch einen Nachtisch in Form eines Baumstammes vorziehen? Die weiteren Elemente des Desserts bestehen aus Crèpes, weissem Haselnussnougat mit Pistazien, schwarzem Nougat mit Honig, Trockenfrüchten wie Feigen oder Datteln und Rosinen, Mandeln und Obst. Weihnachten wie Gott in Frankreich eben.

Die Geschenke werden vom Père Noël in der Nacht vom 24. Auf den 25. Dezember gebracht. Traditionell stellen die Kinder die Stiefel vor den Kamin, denn durch diesen rutscht der französischen Weihnachtsmann in die Häuser.

Auch am 25. Dezember findet ein opulentes Mahl statt, der 26. Dezember jedoch ist in Frankreich kein Feiertag mehr. Offiziell endet die Weihnachtszeit in Frankreich am 06. Januar, traditionell wird dazu eine Galette du Roi verspeist.

Nun aber zu unserem Rezeptvorschlag, der Fans von Geflügel und Speisen mit dem gewissen Etwas besonders beglücken wird. Eine schöne Poularde wird zunächst gewaschen, trockengetupft und gefühlvoll gesalzen und gepfeffert. Trockenfrüchte in Form von Aprikosen, Pflaumen und Rosinen mischen wir mit einigen Zimtstangen und füllen damit unsere Poularde. Den Rest der Arbeit erledigt der Ofen für uns.

Obwohl es sehr simpel klingt, kann hier doch eine Menge schiefgehen. Damit wir am Ende nicht mit einem traurigen, trockenen Vogel vorliebnehmen müssen, sollte an unserem gefiederten Hauptprotagonisten auf keinen Fall gespart werden.

Weihnachten bei den Nachbarn in Italien – Arrosto di Vitello

Frisch und saftig muss die Poularde sein und aus artegerechter Haltung sollte sie stammen. Wer möchte, kann sie gelegentlich mit Butter einreiben. Und wer daran zweifelt, dass Trockenobst und Zimt sich gut in einem Hauptgang machen, den wird das aromatische Resultat hoffentlich eines Besseren belehren. Zu der leicht orientalischen Note, die der Zimt dem Gericht verleiht, passt ein Couscous ganz ausgezeichnet. Ein bisschen junges Gemüse darf auch dabei sein.

Das Rezept Schritt für Schritt erklärt finden Sie hier

Bon appétit!

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