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Weingut Schönleber-Blümlein – Wein für Liebhaber

Weingut Schönleber-Blümlein – Wein für Liebhaber
Copyright Weingut Schönleber-Blümlein

Eine autochthone Rebsorte aus Japan. Ein Winzer aus dem Rheingau mit Weitsicht und Talent. Mehr braucht es nicht für einen Wein, der zwei Welten in sich vereint – und damit eine kosmopolitische Geschichte schreibt.

Vor einigen Jahrzehnten war es noch einfacher, der Erste in etwas zu sein. Neil Armstrong schaffte es als erster Mensch auf dem Mond, Tenzing Norgay als erster auf den Mount Everest und Barack Obama wurde – allerdings später – der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten. Frank Schönleber ist es gelungen, sich in diese Reihe grosser Namen einzureihen.

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Er pflanzte als erster Winzer in Deutschland – und als erster überhaupt ausserhalb Japans – die autochthone japanische Rebsorte Kōshū an. „Eine ganz spontane Entscheidung“, lacht er heute in Erinnerung an seine erste Berührung mit den Trauben aus dem Land des Lächelns.

Ein Winzer auf köstlichen Abwegen

Frank Schönleber hatte Lust und Mut
Frank Schönleber hatte Lust und Mut

Rückblick. 2001 bekam Frank Schönleber auf seinem Weingut im sonnenverwöhnten Rheingau Besuch von einem japanischen Sommelier und Wein-Consultant. „Für mich ist das hier eines der schönsten Fleckchen Erde“, schwärmt der passionierte Winzer – der das Familienweingut bereits in der zwölften Generation gemeinsam mit seiner Ehefrau Claudia führt – über seine Heimat.

Auf etwa 10 ha baut er in exponierter Lage hauptsächlich Riesling, aber auch Spätburgunder, Gewürztraminer, Chardonnay und Frühburgunder an. „Wir begannen Mitte der 90er Jahre unsere Weine nach Japan zu exportieren. Seit dieser Zeit ist eine enge Verbindung zu diesem Land und seinen Menschen entstanden“, erklärt der Winzer den Besuch.

Im Gespräch mit dem angereisten Experten aus Asien stellte dieser unvermittelt die entscheidende Frage: „Können Sie sich vorstellen, Kōshū versuchsweise in Deutschland anzupflanzen?“ „Ich sagte sofort ja“, erzählt Frank Schönleber, der stets der Philosophie „never stop thinking“ folgt. Mit dieser Prämisse stellt er nicht nur gern sein tägliches Schaffen immer wieder auf den Prüfstand, er ist zudem auch stets offen für Neues.

Mut wird belohnt

Die japanische Rebsorte Kōshū auf dem Weingut
Die japanische Rebsorte Kōshū auf dem Weingut

In diesem Moment ahnte Frank Schönleber jedoch noch nicht, welch bürokratischen Hürdenlaufen er sich mit seiner Spontanität auferlegt hatte. „Als Winzer denke ich in Rebsorten, Lagen, den Arbeitsschritten im Weinberg und im Keller. Dass ich mit dieser Idee aber fremdes Wurzelwerk einführen wollte, wurde mir erst später bewusst.“

Bevor das Experiment überhaupt losgehen konnte, musste er also am Pflanzenschutzamt und am Weinbaumamt vorbei. Ein Prozess, der über zwei Jahre beanspruchte – doch die Lust auf das spannende Projekt liess sich der Rebsorten-Patriot davon nicht nehmen.

2003 war es schliesslich soweit, alle Hürden genommen und die ersten 244 Reben konnten auf der Rheingauer Premiumlage Mittelheimer Edelmann angepflanzt werden. 2008 folgten weitere.

„Eine besondere Zeit, denn niemand hatte Erfahrung mit dieser einzigartigen Rebsorte. Es war wirklich das sprichwörtliche learning by doing.“ Denn in Japan wird der dickfleischige Kōshū meist als Esstraube oder Massenwein genutzt.

„Wir wollten aber die wunderbaren Eigenschaften dieser hocharomatischen Traube präsentieren. Zeigen, dass wirklich viel mehr in ihr steckt, als bislang gedacht.“ Diese Mission ist ihm mehr als gelungen: Aus den hellrot leuchtenden Kōshū-Trauben gewinnt Frank Schönleber – dank einer sehr schonenden Pressung mittels der er vermeidet, dass Bitterstoffe aus der dickwandigen Schale das vinophile Ergebnis verfälschen – einen fein-fruchtigen, filigranen Weisswein, der Aromen exotischer Früchte wie Melonen, Kiwi und Papaya in sich trägt.

Geniesser sind nette Menschen

„Die Herstellung von Wein ist für mich das Schönste auf der ganzen Welt“, philosophiert Frank Schönleber begeistert über sein Tun. „Es gibt keinen Moment, den ich nicht liebe. Dieser Beruf ist vor allem so vielseitig wie kaum ein anderer.“ Neben der Arbeit in und mit der Natur und anschliessend im Weinkeller, gehe es ja schliesslich auch um Kreativität, Vermarktung und natürlich den engen Kontakt zu Menschen.

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„Wenn man für den Genuss arbeitet, lernt man irgendwie immer nette, positive Menschen kennen, die das Schöne am Leben lieben.“ So auch in Japan, wohin der in Deutschland vinifizierte Kōshū bislang exklusiv exportiert wurde. Natürlich liess es sich der Winzer nicht nehmen, seinen Wein dort persönlich vorzustellen.

Nun ist der Kōshū des Weinguts Schönleber-Blümlein erstmals auch in Deutschland erhältlich (www.japan-gourmet.com). „Für mich ein weiterer Meilenstein.“ Ein Meilenstein, der zeigt, dass es sich auch heute noch lohnt, Mut zu haben, der Erste in etwas zu sein.

Weitere Informationen unter www.schoenleber-bluemlein.de

Über die Autorin

Es gibt sie ganz selten. Doch Anja Hanke hat das grosse Glück zu ihnen zu gehören: Den Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen konnten.

Sie liebt gutes Essen, handgefertigte Weine, erlesene Produkte und diese Verbindung an den verschiedensten Orten dieser Welt einzufangen – und für ihre Leser genussvoll aufzubereiten.

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