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Grünes Licht für „Cité des Vins de Bourgogne“

17. Januar 2017 16:49

FRANKREICH (Beaune) – Nach Bordeaux setzt auch die Weinregion Burgund in Zukunft stärker auf den Tourismus. Das Weinbüro Burgund (BIVB) wird dafür ein Netzwerk aus Wein-Tourismus-Zentren aufbauen, die künftig unter dem Namen „Cité des Vins de Bourgogne“ auftreten sollen.

Von Ruth Preywisch

Geplant sind drei Standorte, einer in Beaune, einer in Mâcon und einer in Chablis, die alle bis 2020 fertig sein sollen. Damit begibt sich die Weinregion Burgund auf eine ähnliche Reise wie Bordeaux. Dort wurde im Juni 2016 ein grosser Weinpark eröffnet. Das Prestige-Projekt „Cité des Civilisations du Vin“ kostete rund 80 Millionen Euro und ist Museum, Veranstaltungsort und Verkostungsstätte in einem.

Die Felsen von Solutré inmitten der Weinberge des Burgund
Die Felsen von Solutré inmitten der Weinberge des Burgund

Mit dem geplanten Projekt „Cité des Vins de Bourgogne“ will das Weinbüro Burgund die Touristen enger an die Region binden. „Wir wollen sie ermutigen, sich über die Dijon-Beaune-Achse hinaus zu begeben und die breite Weinregion zu erkunden. Sie sollen länger bleiben und wieder zurückkehren“, sagte Louis-Fabrice Latour, Präsident des BIVB.

Im Gegensatz zur „Cité des Civilisations du Vin“ in Bordeaux, wo die weltweite Weinproduktion gefeiert wird, werden die Zentren in Burgund den Fokus klar auf die Region legen. Burgund wurde 2015 nicht zuletzt wegen der Weintradition ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Die neuen Zentren sollen über das spezifische Terroir, das Klima, die Rebsorten, die Weinproduktion und die Tradition und Geschichte am Standort informieren. Geplant sind Veranstaltungen und Verkostungen rund um den Wein aus Burgund, ebenso soll der Verkauf gefördert werden.

Die Anlage in Beaune ist die grösste der drei geplanten Stätten. Sie wird Teil einer kompletten Sanierung des Gebietes rund um das Hospice de Beaune. Das Kloster verfügt über rund 60 Hektar Rebfläche und die jährlichen Versteigerungen sind ein Gradmesser für die Qualität und die Preisgestaltung in der gesamten Region.

Neben dem Weinzentrum sollen hier auch ein neues 5-Sterne-Hotel, eine grosse Empfangshalle, ein Einkaufszentrum und zwei Restaurants entstehen. Im Weinzentrum wird dann auch die École des Vins de Bourgogne angesiedelt.

Das gesamte Projekt „Cité des Vins de Bourgogne“ wird vom Weinbüro Burgund mit rund 17 Millionen Euro gefördert. Dies stösst allerdings nicht überall auf Begeisterung. Einige ortsansässige Produzenten halten die Summe angesichts sinkender Produktionsmengen und den klimatischen Herausforderungen, denen sich die Winzer stellen müssen, für überzogen.

Das Geld würde an anderer Stelle dringend gebraucht, sagen sie. Der BIVB dagegen ist überzeugt von seinen Plänen. Der Tourismus sei eine nicht zu unterschätzende Grösse im Weinhandel und nütze damit auch den Produzenten. „Das ist ein Projekt, das eine ganze Generation betrifft“, sagte Louis-Fabrice Latour.

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