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Klimawandel nützt Englands Weinproduktion

7. Dezember 2016 13:00

GROSSBRITANNIEN (London) – Der Klimawandel beschäftigt Winzer rund um den Globus, für die meisten bedeutet er negative Veränderungen. Eine neue Studie macht jetzt aber den Engländern Hoffnung. Grossbritannien könnte nach Ansicht der Forscher bis zum Jahr 2100 der grösste Weinproduzent Europas werden.

Von Ruth Preywisch

Klimawandel soll Weinbau in Grossbritannien begünstigen
Klimawandel soll Weinbau in Grossbritannien begünstigen

Die Wissenschaftler rund um Professor Mark Maslin und Lucien Georgeson vom University College London untersuchten im Auftrag des Händlers Laithwaites die Reaktionen verschiedener Rebsorten auf die in Zukunft zu erwartenden Temperaturanstiege und Regenmengen.

Bei einem Temperaturanstieg von mehr als zwei Grad Celsius und rund fünf Prozent mehr Regen könnten in Grossbritannien künftig eine Vielzahl an Rebsorten angebaut werden, so das Ergebnis der Studie. Rund um die Themse-Mündung im Südosten Englands könnten dann Malbec, Syrah und Chardonnay perfekte Vorrausetzungen finden.

In den Midlands dagegen würden Pinot Grigio, Riesling und Pinot Noir perfekt gedeihen. Und sogar Weinanbau an nördlichen Standorten wie Edinburgh und Newcastle halten die Forscher für möglich, hier prognostizieren die Forscher einen Anbau von trockenen Weissweinsorten.

„Die Studie zeigt, dass die britische Weinproduktion langfristig eine Chance hat und die Weinkarte der Welt dann neu gezeichnet werden muss“, sagte Maslin. Wo aber genau der Wein in Grossbritannien künftig am besten gedeihen wird, wissen auch die Forscher nicht.

„Das hängt dann vom genauen Standort, der Hanglage, dem Boden und der Entwässeurng ab“, sagte Maslin. Weinbau sei ja schliesslich eine Kunst und Wissenschaft für sich.

Und es sind sich auch nicht alle einig, dass der Klimawandel dem Weinbau in Grossbritannien wirklich einen Schub verleihen wird. Andere Wissenschaftler kommen sogar zu fast gegensätzlichen Ergebnissen. Denn neben den steigenden Temperaturen rechnen die Forscher ja auch mit steigenden Regenmengen und extremeren Wetterlagen.

Diese, so eine Studie der University of East Anglia von Anfang des Jahres, würden eher für mehr Probleme in den Weinbergen sorgen. Und zwar nicht nur in Regionen wie Frankreich, Spanien oder Italien, in denen die Forscher ohnehin von katastrophaleren Folgen des Klimawandels ausgehen. Sondern eben auch in kühleren und gemässigteren Zonen wie Grossbritannien. Ob England also wirklich zum ernstzunehmenden Weinproduzenten reüssiert bleibt abzuwarten.

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