Schokolade ist des Deutschen liebstes Kind, wenn es um Süsses geht. Allerdings fallen darunter kaum die wirklich edlen Tafeln, sondern eher Schokoladen von bekannten Marken aus dem Supermarkt und dem Discounter.
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80 bis 90 Prozent der weltweiten Kakaoernte, die diesen Schokoladenbedarf deckt, wird aus der Konsumkakaosorte Forastero hergestellt. Kakao aus diesen Bohnen besitzt eher bittere Noten und eine hohe Adstringenz, die ein pelziges Mundgefühl verursacht. Das könnte einer der Gründe sein, weshalb auch heute noch Viele vom Kauf einer „dunklen“ Schokolade zurückschrecken. Das ist schade, denn gerade für Schokoladenfans gibt es viel Exzellentes unter den zartbitteren Schokoladen zu entdecken.
Kakaobau und Weinbau – keine Fremden
Die besten Chocolatiers weltweit stellen ihre Kreationen ausschliesslich aus den edelsten Kakaobohnen her. Am bekanntesten sind dabei: Criollo, Trinitario und Nacional. Michel Cluizel war der erste Chocolatier, der Schokoladen herstellte, die man wie guten Wein verkosten konnte und der in diesem Zusammenhang die Begriffe „Cru“ und „1er Cru de Plantation“ bei Tafelschokolade prägte. Cru-Schokoladen werden aus Kakaobohnen nur eines Anbaugebietes herstellt – eine kleine Anspielung auf den Weinbau und das Terroir.
Neben den Anbauländern spielt noch die Kakaobohnensorte selbst eine wichtige Rolle, was die Aromenvielfalt betrifft. Criollo ist die edelste und aromatischste Kakaobohne. Wer sich hier durchprobieren möchte: Domori führt eine aussergewöhnlich große Kollektion an unterschiedlichen Criollo-Schokoladen.
Und wer den Schokoladengenuss zusätzlich mit dem Schutz des Regenwaldes verbinden möchte, bekommt von Original Beans eine exzellente Bio-Criollo-Schokolade: Piura Porcelana aus den peruanischen Anden. Ihr Kakaoanteil beträgt 75 Prozent und sie offenbart Noten von Limone, Aprikose, roten Früchten und gerösteten Pekanüssen. Sie schmeckt ausgewogen, schokoladig, dabei sehr elegant mit einer gut eingebundenen Säure und einem sehr langen Finish.
Wein und Schokolade – genussvolle Empfehlungen
Wie wäre es mit einem „Wein&Schokolade-Experiment“? Man öffne sich eine Flasche Rotwein aus dem Languedoc, zum Beispiel einen Château Ricardelle Closabliéres, AOC La Clap 2011. Die Cuvée aus Syrah, Grenache und Carigan ist sehr typisch für diese Gegend. Fünf Monate in französischen Barriques machen diesen Wein komplex und rund. Seine Tannine sind reif und gut eingebunden.
Aromen von Kräutern, Kaffee und dunklen Früchten sind am Gaumen deutlich erkennbar. Normalerweise würde ich diesen Wein zu kräftigen Wildgerichten empfehlen, aber zu dieser 75-prozentigen Criollo Schokolade ist er ebenfalls ein sehr interessanter Kombinationspartner. Die Schokolade unterstreicht die Fruchtaromen im Wein und der Wein hebt in der Schokolade die nussigen Noten an. Eine schöne Genussallianz am Gaumen.
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Wer in Sachen Wein noch etwas experimentieren will, sollte unbedingt noch einen Maury dazu probieren! Dieser besondere Wein aus mindestens 75% Prozent Grenache aus der Gegend um Perpignan fällt in die Kategorie „gespriteter Süsswein“, ein Wein also, dem nach Art der Portwein Herstellung, Alkohol zugesetzt wird, um den Gärprozess zu stoppen und somit Restsüsse zu erhalten. Kennzeichnend sind seine komplexen Aromen nach Schokolade, Kirsche, Kräutern, Schiefermineralik und gerösteten Nüssen. Vielleicht „der“ Traumpartner zur dunklen Schokolade aus dem Flusstal des Piura in den Anden.