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WG Heilbronn – Expansion in die Zukunft

WG Heilbronn – Expansion in die Zukunft
Copyright WG Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg

Das Weinanbaugebiet Württemberg ist mit 11.800 ha Rebfläche das viertgrösste deutsche Anbaugebiet. Wie auch in anderen Regionen, ist beim Wein aber längst nicht mehr alles in Butter. Wirtschaftliche Gründe zwangen deshalb zu einem Strukturwandel.

So fusionierten beispielsweise einige kleinere Genossenschaften aus der Umgebung Heilbronns mit der Weingärtnergenossenschaft Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg, der grössten örtlichen Genossenschaftskellerei Baden-Württembergs – möglicherweise sogar Deutschlands. Gewaltige Investitionen wurden getätigt. Das Ergebnis ist beeindruckend.

Auf die Frage, ob man jetzt gerüstet sei, antwortet der WG-Geschäftsführer Karl Seiter: „Investition ist die Gestaltung der Zukunft. Unsere Zukunft heisst: „Zwei-Null-Eins-Fünf.“ Er meint: 2015.

Um den grösseren Logistik- und Vertriebsanforderungen gerecht zu werden, konnten die Genossen im Mai 2015 neue Gebäude und ein Hochregallager mit 3.000 Paletten-Stellplätzen einweihen. „Die Verkaufsräume wurden vergrössert, optimiert und attraktiver gestaltet“, sagt Vertriebsleiter Wilhelm Keicher. Kunden können künftig von Mai bis Oktober an sieben Tagen in der Woche probieren und einkaufen.

Gewaltige Dimensionen

Die Verkaufsräume der Weingärtnergenossenschaft Heilbronn
Die Verkaufsräume der Weingärtnergenossenschaft Heilbronn

Aktuell bewirtschaften oder verpachten 1.415 Genossenschafts-Mitglieder mehr als 1.400 Hektar Rebfläche. Den Hauptanteil trägt bei Rotwein der Trollinger mit 19%. Es folgen 13% Schwarzriesling, 12,5% Lemberger, 7% Samtrot und 5% Spätburgunder.

Die weissen Sorten gliedern sich in ca. 29% Riesling, 2% Kerner, 1% Müller-Thurgau und 2% Grauer Burgunder, Gewürztraminer, Muskateller, Chardonnay und Weissburgunder. Aus jährlich 12 bis 15 Millionen Kilogramm Lesegut entstehen zwischen 9 und 11 Millionen Liter Wein – etwa 65% Rotwein und 35 % Weisswein.

Lagerkapazität ist reichlich vorhanden. Alleine der Hauptstandort Heilbronn verfügt jetzt – einschliesslich Flaschenlager und Holzfasskeller – über ein Volumen von mehr als 20 Millionen Liter. Der Nachbarort Flein über 7 Mio und die ehemals eigenständige WG in Grantschen über 4 Mio Liter – insgesamt also 31 Millionen Liter! Auch die Abfüllanlage imponiert: Bis zu 8.000 Flaschen können pro Stunde abgefüllt werden.

Traditionell hoher Genossenschaftsanteil in Württemberg

Bis 2014 produzierten noch 41 selbstständige Genossenschaften auf 70% der Rebflächen ca. 75 Millionen Liter Wein. Nicht die Fläche, aber die Zahl selbstständiger Betriebe hat seitdem weiter abgenommen. Dennoch, in keinem anderen Anbaugebiet Deutschlands sind so viele Winzer Mitglied einer Genossenschaft wie in Württemberg. Dies hat historische Gründe, die bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgt werden können.

So ist es auch nicht verwunderlich, dass im „Ländle“ die älteste Weingärtnergenossenschaft Deutschlands – möglicherweise sogar der Welt – existiert. Im Jahr 1855 entstand aus dem „Neckarsulmer Weingärtnerverein“ die „Association für Bereitung und Verwertung des Weinmostes“, aus der die spätere „Weingärtnergenossenschaft Neckarsulm-Gundelsheim“ hervorgegangen ist, die 2007 mit Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg fusionierte.

Grosse Mengen – kleine Qualität? Nein. Das ist eine Frage der praktizierten Betriebsphilosophie. Der Begriff „Qualität“ definiert sich für einen Grossbetrieb zudem nach den fokussierten Marktsegmenten. Dazu gehören die Verbraucherwünsche und Preise.

Wenn Flexibilität bei den Anbau- und önologischen Methoden sowie moderne Technik vorhanden ist, dann können auch grosse Kellereien gute und hochkarätige Produkte erzeugen.

Auch selection hat getestet

Unabhängige Tests der letzten 12 Monate bestätigten einer Reihe von Weinen aus der WG Heilbronn-Erlenbach-Weinsberg grossartige Qualitäten. So vergab die Jury von selection mehrfach Gold- und Silber-Medaillen. Unter anderem konnten Weine der Sorten Lemberger, Riesling, Kerner, Chardonnay-Weissburgunder und rote Barrique-Cuvées überzeugen und punkten.

Von Werner Nimietz

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