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Rückgang italienischer Rebflächen

14. April 2015 14:00

ITALIEN (Palermo) – In Italien geht die drastische Verringerung der Rebflächen weiter. Seit dem Jahr 2000 ist ein Rückgang von 131.000 Hektar zu verzeichnen – mehr als die gesamte deutsche Weinbaufläche.

In 2014 verringerte sich die Rebfläche um weitere 4.700 Hektar auf eine Gesamtfläche von 641.743 Hektar. Am stärksten betroffen von den Rückgängen sind seit 2000 die Regionen Sizilien, mit einem Minus von 35.910 Hektar, das Latium mit einem Minus von 25.421 Hektar – bei einer heutigen Restfläche von 19.527 Hektar – und Apulien mit einem Minus von 23.008 Hektar.

Doch in einigen Regionen sind auch Zuwächse an Rebflächen zu verzeichnen. Dank der erfolgreichen Prosecco- und Grauburgunder-Produktion sind die Flächen in Venetien um 7.183 Hektar und im Friaul um 3.423 Hektar angewachsen.

Ausserdem sind deutliche Zuwächse nur noch in Südtirol und im Trentino zu beobachten. Im Verhältnis zur regionalen Gesamtfläche gehören neben dem Latium auch Kalabrien, Ligurien, Sardinien und Molise zu den grossen Verlierern.

Neuer Schwung in Sizilien

Doch es gibt auch gute Nachrichten aus Italiens Süden. Auch wenn die Massenproduktion sizilianischer Fassweine abgenommen hat, so haben sich doch junge Winzer neuen Aufgaben gestellt und bringen einen frischen Wind in die italienische Weinwelt.

Seit den späten 1980er Jahren investierten wohlhabende Unternehmer in hochwertigen Wein vom Vulkan Ätna. Die Weine erlangten einen hohen Qualitätsstandart, verloren jedoch das typisch Sizilianische.

Eine neue Generation von Winzern baut biologischen Wein am Etna an
Eine neue Generation von Winzern baut biologischen Wein am Etna an

Vor einigen Jahren begann dann eine neue Generation von Winzern ihre ganz eigenen Weine zu produzieren. Angebaut werden nach biologischen Richtlinien ausschliesslich alte Rebsorten. Im Keller wird kaum eingegriffen und auf Zusatzstoffe und künstliche Hefen gänzlich verzichtet.

Sogar auf stabilisierende Mittel wie Schwefel verzichtet diese junge Generation komplett. Sie gehören zu einer neuen Bewegung von Naturwinzern, die in der Branche für hitzige Debatten sorgt. Nicht alle Weinliebhaber schätzen die geschmacklich oft eigenwilligen Weine.

Eine der schillerndsten Figuren ist der gebürtige Belgier Frank Cornelissen, der seit beinahe 15 Jahren Weine rund um den Ätna anbaut. Ihn reizten das einzigartige Klima und die besonderen Böden des sizilianischen Feuerspuckers.

Das kontinentale Klima, gepaart mit den extrem mineralischen schwarzen Lavasand-Böden, ergeben ein ganz besonderes Umfeld für die oft über hundert Jahre alten Weinstöcke.

Auf bis zu 1.000 Höhenmetern wachsen hier knorrige Weinstöcke, die nur von Hand bearbeitet werden können. Der ehemalige Broker Frank Cornelissen, handelte früher mit den besten Bordelais-Weinen: Petrus, Mouton Rothschild etc.

Heute baut er mit Leidenschaft weitgehend unbekannte Rebsorten wie Nerello Mascalese oder Nerello Cappuccio aus. Rebsorten, die immer schon am Ätna angebaut wurden.

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