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Südtirol

Südtirol
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Allgemeines

Mit rund 5.300 Hektar Rebfläche ist Südtirol eines der kleinsten aber feinsten Weinregionen Italiens. Unterteilt ist das Land in die sehr abwechslungsreichen Weinanbaugebiete Südtiroler Unterland, Überetsch, Bozen, Mittleres Etschtal, Meran und Umgebung sowie Eisacktal. Obwohl es in den Weinbergen zwischen Brixen und Salurn grosse Unterschiede hinsichtlich des Rebsortenanbaus gibt, lässt sich eines übereinstimmend feststellen: Südtirol gilt als die Heimat mineralisch-frischer und fruchtbetonter, aromatischer Weissweine und fruchtiger, leichter ebenso wie kräftiger und zugleich sehr eleganter Rotweine.

Eine besondere Rolle spielt dabei der Vernatsch als Südtiroler Klassiker. Als St. Magdalener, Kalterersee Auslese, Meraner Hügel, Bozner Leiten oder einfach als Südtiroler Vernatsch ist er meist ein leichter und fruchtbetonter Rotwein mit sanften Tanninen, der im Sommer auch gut gekühlt getrunken wird. Wobei man die heutigen Vernatschweine nicht mehr mit denen früherer Zeiten vergleichen kann. Sie sind fruchtiger, dichter und harmonischer und weisen eine breitere Vielfalt an Stilen auf. 

Bemerkenswert sind die grossen Unterschiede der einzelnen Anbaugebiete, die eine starke Weinvielfalt gewährleisten. Oben im Eisacktal etwa sind schneebedeckte Gipfel und Felsklippen eindeutige Indizien für einen Cool Climate-Weinbau. Im südlichen Unterland dagegen versprechen Zypressen und Feigenbäume schon Weine mit einem mediterranen Charakter.

Weisse Rebsorten im Fokus

Mit über 58 Prozent der Südtiroler Weinbaufläche und steigender Tendenz sind die weissen Sorten vorherrschend, allen voran Pinot Grigio, GewürztraminerWeissburgunder und Chardonnay. Aber auch Sauvignon Blanc, Müller Thurgau, Silvaner, Kerner, Riesling und Veltliner werden angebaut. Bei den Rotweinen sind in Südtirol neben den beiden autochthonen Rebsorten Vernatsch und Lagrein auch die wichtigen klassischen Sorten präsent. Blauburgunder, Merlot, Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc werden hier schon seit über hundert Jahren kultiviert.

Die Verbreitung in den einzelnen Regionen ist dabei aufgrund klimatischer Differenzen sehr unterschiedlich. Im Südtiroler Unterland zwischen Margreid im Norden und Salurn im Süden, mit 1.860 Hektaren die grösste Region, fühlen sich durch den Einfluss des milden Klimas des nahen Gardasees auch spätreifende Rebsorten wie der Cabernet Sauvignon wohl. In der 1.700 Hektare grossen Region Überetsch mit dem Kalterer See wachsen Merlot und Cabernet in den Tallagen und Weissburgunder, Gewürztraminer, Sauvignon Blanc und Blauburgunder in den höheren Gegenden. 

Dagegen steht der Lagrein im Weinanbaugebiet Bozen mit seinen 675 Hektaren zwischen Etsch und Eisack im Fokus und nordöstlich von Bozen gibt der Vernatsch im St. Magdalener Rotwein den Ton an. Das 335 Hektare umfassende mittlere Etschtal  mit den Weinhochburgen Terlan, Nals und Andrian ist bekannt für Weissburgunder, Sauvignon Blanc und Chardonnay. In den tieferen Lagen dagegen wachsen hauptsächlich Cabernet und Merlot.

In Meran und Umgebung stehen auf 305 Hektaren vor allem Vernatsch, aber auch Blauburgunder und Merlot. In der Apfelhochburg Vinschgau dagegen wachsen auf 35 Hektaren Weissburgunder, Müller-Thurgau sowie etwas Blauburgunder. Ein nahezu komplett weisses Gebiet ist das Eisacktal. Im nördlichsten Weinanbaugebiet Italiens wachsen auf 300 Hektaren in erster Linie Sylvaner und Müller-Thurgau sowie Kerner und Riesling.

Geologische Besonderheiten

Insgesamt produzieren die etwa 160 Weinerzeugerbetriebe Südtirols jährlich gut 40 Millionen Flaschen Wein und 150.000 Flaschen Sekt, erzeugt nach der klassischen Methode. Dominierend sind dabei genossenschaftlich geführte Kellereien, die rund 70 Prozent des Südtiroler Weines erzeugen. 25 Prozent der Weinproduktion kommen aus dem Verband „Südtiroler Weingüter“ und den Rest produzieren die „Freien Weinbauern Südtirols“.

Dank der unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse und abwechslungsreichen Böden gilt Südtirol als besonders variantenreiche Weinbauregion. Geologisch betrachtet gleicht Südtirol einem Flickenteppich. Dominieren im Vinschgau und im Eisacktal die verwitterten Urgesteinböden mit Quarz und Glimmer, so ist in Terlan vulkanischen Porphyr anzutreffen, der den Weissweinen eine besondere Komplexität verleiht. Im Unterland dagegen, südlich von Kurtatsch, spielt der Cabernet Sauvignon auf lehmhaltigen Sandböden seine Klasse aus.

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